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SchladernringTempo-Limit auf beliebter Motorrad-Strecke kommt doch

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Tempo 70 reicht nach Ansicht des Rhein-Sieg-Kreises auch in dieser Kurve, in der zuletzt im Juni ein Kradfahrer starb.

Windeck – Nun also doch: Auf dem sogenannten Schladernring, der Bundesstraße 256 von Windeck durch das Westerttal nach Waldbröl, haben die Behörden ein lange herbeigesehntes Tempo-Limit angeordnet – und zwar in beiden betroffenen Kreisen. In besonders kurvenreichen und gefährlichen Streckenabschnitten darf in Zukunft nur noch 50 Stundenkilometer schnell gefahren werden.

Auf den übrigen Abschnitten zwischen dem Kreisverkehr an der Präsidentenbrücke und dem Panarborakreisel sind dann maximal noch 70 erlaubt. Das berichtete Isabell Riedel als Sprecherin des Landesbetriebs Straßenbau NRW.

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An einem Behördentermin hatten neben Straßenbau NRW als Straßenbaulastträger die Straßenverkehrsbehörden aus dem Oberbergischen Kreis und dem Rhein-Sieg-Kreis sowie die Polizei aus dem Oberbergischen teilgenommen. In beiden Kreisen soll das im Termin angeordnete Tempolimit jetzt zeitnah umgesetzt werden.

Von Windeck aus kommend darf auf der B 256 dann bis zur Kreisgrenze nur noch 70 gefahren werden. Auch für eine berüchtigte Unfallkurve auf der Kreisgrenze gilt Tempo 70. Dort war zuletzt im Juni ein 28 Jahre alter Motorradfahrer tödlich verunglückt.

Anwohner am Schladernring beschweren sich über Rennen von Motorradfahrern

Immer wieder beschweren sich Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer über Kradfahrer, die sich zum Feierabend oder am Wochenende am Schladernring treffen, um Rennen gegen die Uhr zu fahren. Tempo 70 sei angesichts der breiten Straße und des guten Zustands der Piste angemessen, hieß es aus dem Kreishaus. Die B 256 zwischen Windeck-Präsidentenbrücke und dem Ortseingang Waldbröl war zwischen 2014 und 2017 aufwändig saniert, zum Teil neu gebaut worden.

Gleich hinter der Kreisgrenze hat der Oberbergische Kreis für kurvenreiche Abschnitte Tempo 50 angeordnet. Nicht betroffen ist von den Geschwindigkeitsbeschränkungen die Umleitungsstrecke für Motorradfahrer am Wochenende. Wie Philipp Ising, Pressesprecher des Oberbergischen Kreises, auf Nachfrage berichtete, ist dort keine Änderung vorgesehen. Auf diesem Abschnitt darf abgesehen vom Weiler Seifen, wo Tempo 50 gilt, durchgehend bis zu 100 Kilometer pro Stunden gefahren werden. „Wir waren in der Pflicht, eine Lösung zu finden, die angemessen ist“, sagte Riedel. Mit einer Umsetzung der Beschilderung rechnet sie spätestens in den kommenden zwei bis drei Wochen.

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Noch im Mai hatte Straßen NRW ganz anders geklungen: „Wir können keine Reduzierung der Geschwindigkeit empfehlen, da es keine Häufung von Unfällen gibt und die Zahl der Unfälle insgesamt rückläufig ist“, sagte damals Rainer Herzog, ein weiterer Sprecher des Hauses. „Aus unserer Sicht sind Schilder, die auf Gefahrenbereiche hinweisen, da völlig ausreichend“, so Herzog weiter.

Mit der Anordnung wird auch einem Votum der Waldbröler Politik gefolgt. Die hatte sich im Juni 2020 mit einem einstimmigem Beschluss für höchstens Tempo 70 auf dem Schladernring und an gefährlichen Stellen für Tempo 50 ausgesprochen.