Lebensabend im letzten RudelWindecker Hundehospiz begleitet kranke Tiere bis zum Tod
Windeck – „Es ist nicht schön, wenn man Tiere gehen lassen muss, aber es ist eine dankbare Aufgabe, sie bis zum Schluss zu begleiten“, sagt Sandra Heil. Sie betreibt ehrenamtlich als Außenstelle für den Tierschutzverein Köln-Porz das Hundehospiz „Ches Hospiz“ in Windeck.
In den vergangenen elf Monaten haben elf Hunde am Ende ihres Lebens bei ihr familiären Anschluss und viel Liebe bekommen. „Sie dürfen bei uns einfach nur Hund sein“, sagt Sandra Heil.
Windeck: 14 Jahre alter Border Collie verlor Kampf gegen den Krebs
Die heute 50-Jährige ist mit Hunden groß geworden und hat seit drei Jahrzehnten eigene Hunde. Die Idee, alte und kranke Hunde für die letzte Wegstrecke bei sich aufzunehmen, kam ihr allerdings erst Ende vergangenen Jahres. Der Tierschutzverein hatte angefragt, ob sie den auf zwölf Kilogramm abgemagerten Border Collie Che bei sich aufnehmen könne. Ihr Partner war einverstanden.
Der Hund war 14 Jahre alt, litt an Leishmaniose, einer Infektionserkrankung, die durch Parasiten hergerufen wird, aber auch an Niereninsuffizienz, einem Herzfehler und Arthrose im hinteren Körperfeld. „Aber er kämpfte und wollte einen guten Abschluss“, erzählt Sandra Heil gerührt. „Er ist nochmal für neun Monate von den Toten auferstanden und legte neun Kilogramm Gewicht zu.
Vor ein paar Wochen hat er dann den Kampf gegen den Krebs verloren.“ Mit der Erfahrung war der Wunsch, weitere Hunde aufzunehmen, geweckt. Der Tierschutzverein Köln-Porz kümmerte sich um die Formalien.
Kontakt
Alle Tiere werden ausschließlich vom Tierschutzverein Köln-Porz an „Ches Hospiz“ zugewiesen. Eine Privatabgabe direkt im Hospiz ist nicht möglich. Auch Spenden laufen ausschließlich über den Verein.
Wer einen Hospizplatz für seinen alten, kranken Hund sucht, kann sich an den Tierschutz Köln-Porz wenden. Per E-Mail sind mehr Informationen und das Spendenkonto erhältlich. (sys)
Ideal umfriedet gelegen, leben derzeit sechs Hospiz- und drei eigenen Hunde auf 200 Quadratmetern Wohnfläche mit im Haus. Jeder Hund hat drinnen und draußen ein eigenes Bett, gelebt wird im Rudel. „Das Haus ist so groß, es fällt gar nicht auf, dass so viele Hunde mit uns hier leben.“ Zwei Katzen sind weitere Hausbewohner. „Das klappt prima, die sind Hunde gewöhnt.“ Die Tiere haben morgens ab 6 Uhr Auslauf im Garten, abends ist um 23 Uhr Zapfenstreich.
Hundehospiz in Windeck: Bei elf Tieren ist Schluss
Lili und Cujo, die kleine Toda, Nija, Milko, Bambi und Chloe und Malone, ein Rottweiler-Mix, haben unterschiedliche Geschichten, meist wenig schön. Nija trägt Maulkorb, sie wurde misshandelt. Malone ist gerade weg zum Vermessen und Anpassen, er bekommt einen neuen Rollstuhl. „Er hatte mehrere unbehandelte Bandscheibenvorfälle und kann nicht mehr alleine aufstehen.“
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Ihre Unterbringungsmöglichkeiten beschreibt Sandra Heil jedoch als begrenzt: „Mir ist es wichtig, dass unsere Tiere rund um die Uhr mit uns leben, deshalb muss ich Mitleid von vornerein ausschließen. Bei elf Hunden ist Schluss.“