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Schrecksekunde für TroisdorferinNosferatu-Spinne saß im Schuhschrank

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In einem Glas hat Markus Alfter die Nosferatu-Spinne gefangen. 

Troisdorf – Einen riesigen Schrecken bekam Andreja Alfter vergangene Woche, als sie in ihren Schuhschrank blickte: Hinten an der Rückwand saß eine große Spinne. „Ich habe sofort die Hand da rausgezogen, wodurch der ganze Schrank umgefallen ist“, berichtet die 29-jährige aus Rotter See. Bei der Spinne, die dort saß, handelt es sich um eine Nosferatu-Spinne – eine in Deutschland eigentlich nicht heimische Art. Sie kann Menschen sogar beißen.

Andreja Alfter sperrte das Tier in ein Glas. „Ich habe im Fernsehen neulich etwas über diese Spinnen-Art gesehen und sie direkt erkannt“, sagt sie. Ihr Mann Markus (35) kontaktierte den Naturschutzbund Nabu. „Der Experte hat am Telefon hat sich sehr gefreut“, sagt er.

Nosferatu-Spinne: Nabu freut sich über Spinnen-Sichtungen

Der Mann am anderen Ende der Leitung heißt Robert Boczki und kennt sich mit Spinnen gut aus. Er ist Entomologe, Diplom-Ökonom an der Universität Münster und auch beim Nabu aktiv.

Von Panik beim Fund der Spinne rät er ab, auch wenn sie potenziell giftig sei: „Grundsätzlich sind nahezu alle Spinnen giftig“, sagt er. „Sie haben Giftdrüsen in ihren Klauen, mit denen sie ihre Beute töten. Zusätzlich haben sie ein Verdauungssekret, das sie in ihre Opfer einflößen, weil sie sie nicht verschlucken können.“

Wenige Spinnenarten beißen durch menschliche Haut

Es gebe allerdings nur wenige heimische Arten, die die Haut eines Menschen durchdringen könnten. Das könne die Nosferatu-Spinne, die durchaus angriffslustig sei, wenn sie sich bedroht fühle. Aber: „Wenn man schon etwas dickere Haut hat, etwa durch die Gartenarbeit, kann das für die Spinne schon zu viel sein.“ Und ein Biss sei nicht gefährlicher als ein Mücken- oder leichter Bienenstich.

Die Nosferatu-Spinne, auch Kräuseljagdspinne genannt, stammt eigentlich aus Südeuropa und ist dort bis an den Alpenrand verbreitet. Erstmals wurde sie 2005 in Deutschland nachgewiesen. Der wissenschaftliche Name des Neozoon lautet Zoropsis spinimana.

Seit Wochen häuften sich Berichte von Menschen, die so ein Tier in ihrer Wohnung entdeckten. „Grund ist auch der Klimawandel, denn die Spinne fühlt sich in warmen Gefilden wohl. So reicht ihr Lebensraum mehrere Hundert Kilometer nach Norden“, schildert Boczki.

Nosferatu-Spinne fängt ihre Beute im Sprung

Ihr hellbrauner und schwarzer Körper ist ein bis zwei Zentimeter lang, ihre Beinspanne beträgt bis zu fünf Zentimeter. Anders als heimische Spinnenarten baut sie aber kein Netz, sondern fängt ihre Beute mit einem Sprung.

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Ein bis zwei Zentimeter ist der Spinnenkörper lang, ihre Beinspanne beträgt bis zu fünf Zentimeter. 

All das mache sie zu einem echten Hingucker, findet der Experte. „Sie führt ein Leben in Zeitlupe. Wenn sie angreift, geht das allerdings so schnell, dass das mit dem menschlichen Auge kaum wahrnehmbar ist – sie ist ein Panther auf acht Beinen.“

Nosferatu-Spinnen breiten sich in Deutschland aus

Wer eine Nosferatu-Spinne in seiner Wohnung entdecke, brauche gar nichts weiter zu tun: „Sie frisst Insekten und sogar Hausspinnen, sie eliminiert ihre Konkurrenz.“ Man könne sie in einem Glas einfangen und im Garten aussetzen.

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Der Nabu freut sich über Meldungen und Fotos der Spinne, die Tierfreundinnen und Tierfreunde auf den Seiten der Ortsgruppen einsenden können. Boczki: „Wenn man seine Furcht überwindet und sich ein paar Minuten nimmt, kann die Spinne sehr eindrucksvoll sein.“