Gastro-Tipps für den Rhein-Sieg-KreisEs muss nicht immer Schnitzel sein
Rhein-Sieg-Kreis – Vegetarische oder vegane Ernährung findet immer mehr Freunde. Viele tauschen auch gern den Fleischgang gegen das Fischgericht. Wir haben drei Adressen besucht, in deren Küchen Fleischgerichte allenfalls eine Nebenrolle spielen.
Casbah
Zentral gelegen am Siegburger Markt gibt es ein Restaurant, in deren Küche vegetarische oder vegane Kost den kulinarischen Ablauf bestimmt: das Casbah. Mario Parisi, Tim Pöttgen und Lukas Yiannakis führen ihr Lokal konsequent nachhaltig. Vegetarische und vegane Speisen sowie biologisch produzierte und fair gehandelte Zutaten genießen Vorrang.
Dabei richtet man sich vorwiegend mediterran aus und kooperiert bevorzugt mit regionalen Lieferanten. Es gibt zwar auch Gerichte mit Fleisch, doch das fleischlose Angebot ist deutlich größer. Das beginnt mit einem großen Sortiment an Salaten. Dazu zählt eine vegane Variante des klassischen Caesar Salad (12,90 Euro). Für Pasta-Fans reicht die Auswahl von Penne Napoli mit Tomatensoße, Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie und Karotten (8,90 Euro) bis hin zu Zucchinetti al Pesto aus Zucchinispiralen mit Basilikumpesto, Tomaten, italienischen Kräutern, Knoblauch, Chili, Zwiebeln und gesalzenen Mandelraspeln (10,90 Euro). Vegetarisches Gyros vom Halloumikäse gibt es mit Pommes, Tzatziki und Salat (11,50 Euro), das Sellerie-Schnitzel mit Frites in Zucchini-Pilzrahmsoße, gemischtem Salat und Süßkartoffelpommes (10,90 Euro).
Selbstgemachtes durchzieht das Sortiment. Das beginnt beim vegan gebackenen Brot, geht über die Dips und Kuchen und endet bei Getränken wie Bio Chai Latte. Man bietet Säfte von Niehoffs Vaihinger und Limonaden von Daisho an. Beim Wein favorisiert das Casbah-Team Tropfen vom Weingut Finkenauer aus dem rheinhessischen Bubenheim. Gezapft werden Peters Kölsch, Radeberger Pils und Schöfferhofer Weizenbier. Cocktails, Longdrinks und eine üppige Auswahl an Digestifs komplettieren das alkoholische Sortiment.
Das Restaurant Casbah, Markt 37, 53721 Siegburg, 02241/9592999,ist montags bis samstags von 11 bis 24 Uhr und sonntags von 12 bis 24 Uhr geöffnet.
Haus am Berg
Ulrike Schell und Michael Frank sind vor fünfeinhalb Jahren aus dem rheinhessischen Schwabenheim nach Seelscheid gezogen, um mit dem Haus am Berg ihre Vorstellungen von einer regionalen und saisonalen Küche umzusetzen. Während Ulrike Schell den Service leitet, ist Michael Frank für die Speisen verantwortlich.
Frank ist Saarländer und verbrachte seine Lehrjahre als Koch in der Heimat. Später eröffnete er im rheinhessischen Schwabenheim sein erstes eigenes Restaurant. Dort lernte er die Hotelfachfrau Ulrike Schell kennen und lieben.
Die Verbundenheit zu ihrer Heimat prägt beide bis heute und lässt sich auch in ihrem Seelscheider Restaurant nachvollziehen. An den Wänden hängen zahlreiche Fotos mit Motiven aus Rheinhessen. Das Paar bekennt sich auch bei der Auswahl der Getränke zu seinen Wurzeln. Gezapft wird zum Beispiel Karlsberg Urpils aus Homburg an der Saar. Ulrike Schnell empfiehlt zudem Tropfen vom Weingut Schreiber-Kiebler in Klein-Winternheim.
Hinzu kommt die Vorliebe für regionale und saisonale Lebensmittel. Seit Beginn des Jahres stellt das Paar den Speiseplan unter das Motto „Absolut saisonal“. Zudem ist die Herkunft der Speisen für beide ein entscheidendes Kriterium beim Einkauf. Das zeigt sich bereits beim Studium der Speisekarte, auf der die Erzeuger vielfach erwähnt werden. Vornweg gibt es zum Beispiel eine Schaumsuppe von der Bio-Zucchini mit gegartem Färöer Lachs und Öl von wilder Rauke und Borretsch (7,90 Euro) oder gegrillte und eingelegte Spitzpaprika vom Biohof Hüsgen an Pesto vom Bio-Rucola, Büffel-Hirtenkäse vom Hof am Meer und Rauchmandel (8,50 Euro). Pastaliebhaber kommen bei frischen Sommertrüffeln mit dünnen Bandnudeln in Trüffelrahmsoße, sautierten Kräutersaitlingen und gerösteten Pinienkernen (21,90 Euro) auf ihre Kosten. Wer gern Fisch isst, kommt unter anderem bei einem Filet vom Zander auf cremigem Risotto mit frischen Kräutern und Zitrone an sautiertem Fenchelgemüse (23,90 Euro) auf seine Kosten.
Das Haus am Berg, Bergstraße 56a, 53819 Neunkirchen-Seelscheid, 02247/302 52 66, ist geöffnet dienstags bis samstags ab 17 Uhr und sonntags ab 12 Uhr. Aufgrund der Corona-Pandemie bitten die Gastgeber darum, vorher zu reservieren.
www.haus-am-berg-seelscheid.de
Vier Jahreszeiten
Alles begann 1985 mit der von Michael Stammnitz gegründeten Demeter-Gärtnerei. Viele Jahre später erwuchs daraus einer der ersten Bio-Supermärkte in Deutschland. Die Entwicklung mündete 2006 schließlich in der Eröffnung des Bio-Bistros Vier Jahreszeiten in Sankt Augustin-Menden. Mittlerweile gibt es im Bad Honnefer Ortsteil Rhöndorf eine Filiale.
In beiden Bistros liegt der Schwerpunkt auf einem vegetarisch-veganen Speiseangebot. Schon morgens wird ein Frühstück in Bio-Qualität mit Brötchen, hausgemachter Konfitüre, frisch gepressten Säften und Buttercroissants angeboten. Am Mittag folgt ein Buffet mit kalten und warmen Speisen (100 Gramm für 2,50 Euro). Viele Speisen sind gluten- und laktosefrei. Das Angebot umfasst gegrilltes Gemüse, Fingerfood, Salate, Rohkost und Dips. Zu den warmen Gerichten zählen Aufläufe, Tofu, Gratins, Nudel- und Mehlspeisen. Darüber hinaus gibt es ein Angebot für alle, die nicht auf Fleisch verzichten mögen.
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Am Nachmittag bestimmen Kaffee und Kuchen das kulinarische Geschehen. Der Name des Bistros gibt das Prinzip der Auswahl vor: Auf den Teller kommt, was die Saison hergibt.
Das Bistro Vier Jahreszeiten, Siegstraße 22 d-e, 53757 Sankt Augustin, 02241/2418920, ist geöffnet montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr und samstags von 8 bis 18 Uhr.