Allner SeeHennefer Ausschuss lehnt Freigabe als Badesee ab
Hennef – Die Stadt hat kein Freibad und wird keines bauen. Könnte da der Allner See eine Alternative sein?
Warum die ehemalige Kiesgrube nicht zum offiziellen Badesee gemacht wird, zeigte die Diskussion über den Antrag von CDU, FDP und Unabhängigen auf Freigabe des Sees für den Wassersport im Hauptausschuss.
Ergebnis der Antragsprüfung ließ lange auf sich warten
„Wir dachten, wir bekämen ein Feuerwerk der Ideen“, zeigte sich Ralf Offergeld (CDU) enttäuscht vom Vorschlag der Stadtverwaltung, es bei einer Duldung des Badens in einer Zone des Sees zu belassen.
„Ungenügend, setzen!“, benotete Alexander Hildebrandt (FDP) verärgert das Ergebnis der Antragsprüfung, die mehr als ein Jahr auf sich warten ließ.
Die Verwaltung befürchtet eine „unverhältnismäßige Belastung der Anwohnerschaft“. „Das Thema Parken ist kontrollierbar“, entgegnete Hildebrandt. Der Stadt Köln gelinge das bei FC-Spielen mit 50.000 Zuschauern, „und Hennef schafft das bei 1000 Badegästen nicht?“
Bei Duldung ist die Stadt bei Badeunfällen nicht haftbar
Beigeordneter Martin Herkt sprach weitere Probleme an, die eine Badebetriebsstätte mit sich bringe. So müsse eine ausreichende Wasserqualität gewährleistet sein, Sanitäranlagen, Umkleiden und eine Badeaufsicht seien nötig.
Bei der derzeitigen Duldungslösung sei die Stadt bei Badeunfällen nicht haftbar, ergänzte der Beigeordnete Michael Walter.
Matthias Ecke (Grüne) verwies auf den am Allner See geltenden Landschaftsschutz und lehnte es ab, über eine Duldung des Badens hinauszugehen: „Dann haben wir die Umweltbehörden an der Hacke. Ich warne davor, die Gefahren des Naturschutzes heraufzubeschwören.“ Sonst drohe, dass der See ganz geschlossen werde.
Im Sommer könnten mobile Toiletten aufgestellt werden
„Die Duldung ist nicht ideal, aber die beste Lösung“, befand auch Hanna Nora Meyer (SPD), während Kevin Müllerke (FDP) meinte: „Duldung ist wie halbschwanger.“
Wenigstens zeitweise könne eine Badeaufsicht gestellt werden. Er warb dafür, bei der DLRG nachzufragen, auch wenn dies Geld koste. „Wenn dort ein Kind ertrinkt, fragen wir uns, was wir hätten tun können.“
Aufgenommen wurde die Anregung, in den Sommerwochen mobile Toiletten aufzustellen, um Verunreinigungen zu vermeiden. Jetzt verrichteten die Besucher ihre Notdurft in den Gebüschen am See, beschrieb Offergeld das Problem.
CDU und Unabhängige rückten von ihrem Antrag ab
Da alle Aufbauten im Landschaftsschutzgebiet verboten seien, müsse mit der Aufsichtsbehörde über eine Ausnahme gesprochen werden, sagte Ordnungsamtsleiter Jochen Breuer.
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Mit der Aufstellung von Toilettenhäuschen werde die Schwelle zwischen Duldung des Badens und einer Erlaubnis nicht überschritten, schätzte Michael Walter die Lage ein.
Am Ende stimmten nur die beiden Liberalen gegen die Absage an den Wassersport im Allner See. Die Bündnispartner CDU und Unabhängige rückten von ihrem Antrag ab.