Kriegsgeflüchtete aus der UkraineStadt Hennef reaktiviert Wohnboxen-Halle
Hennef – Die Stadt war zum Großeinkauf im schwedischen Möbelhaus. Anschließend setzten Mitarbeiter des Bauhofs 40 „Malm“-Kommoden zusammen. Auch wurden Matratzen, Bettwäsche, Duschvorhänge und Geschirr beschafft. Sechs Waschmaschinen und sechs Trockner sind bestellt. Lieferadresse ist die frühere Brinkmann-Halle im Gewerbegebiet West. Dort können von Montag an bis zu 154 Menschen aus der Ukraine unterkommen.
Rolle rückwärts
Die gemietete Halle diente bereits 2017 als Sammelunterkunft für Geflüchtete. Nach dem Auszug der letzten Bewohner nutzte die Stadt die Wohnboxen als Lager. Jetzt folgt die Rolle rückwärts. „Wir haben knapp eine Woche gebraucht“, berichtet Bauhofchef Rüdiger Wiegel von den Aufräum-, Reinigungs- und Reparaturarbeiten.
Die Sanitäranlagen und Betten waren noch vorhanden. Für die neue Wohnausstattung ist die Stadt mit einem fünfstelligen Betrag in Vorleistung gegangen. Mit einem Caterer für die Verpflegung ist man im Gespräch. Das Deutsche Rote Kreuz soll wieder die Betreuung übernehmen, zudem soll ein Sicherheitsdienst engagiert werden.
Das bis dato in der Halle angesiedelte Innovationszentrum sorgt für WLAN, mit der langen Couch aus der Meys Fabrik, Tischen, Stühlen und einem Fernsehgerät wird eine Gemeinschaftsfläche eingerichtet.
In den zwölf Quadratmeter großen Wohnboxen stehen jeweils zwei Doppelstockbetten, drei kleinere Zimmer sind mit zwei Betten bestückt. Jede Box bekommt einen Kühlschrank. „Das ist am Ende nicht luxuriös“, sagt Bürgermeister Mario Dahm, doch wenn jetzt viele Geflüchtete auf einmal einträfen, sei man vorbereitet. 160 bis 180 Menschen aus der Ukraine seien bereits privat in Hennef untergekommen.
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