Die Polizei vermeldet wieder vermehrt Schockanrufe. Ein Senior aus Königswinter bei Bonn reagiert jedoch ziemlich clever.
Schockanruf in KönigswinterSenior trickst Betrüger mit zweitem Anruf und einfacher Frage aus
Die Welle an betrügerischen Telefonanrufen bricht nicht ab. In vielen Fällen haben die Täter Erfolg. Erst Ende September ergaunerte ein falscher Polizist einen hohen Bargeldbetrag von einer Seniorin in Pulheim. In Bonn war die Beute nach einem Anruf bei einer 81-Jährigen sogar 300.000 Euro schwer.
Dass es nicht immer so laufen muss, stellte nun ein Senior aus Königswinter bei Bonn unter Beweis. Mit einem zweiten Anruf und einer cleveren Nachfrage ließ er die Betrüger ins Leere laufen.
Betrüger setzt Senior mit Schockanruf unter Druck
Wie sehr die Betrüger ihre potenziellen Opfer unter Druck setzen, wurde jedoch auch in diesem Fall wieder deutlich. Gegen 15.30 Uhr meldete sich ein angeblicher „Staatsanwalt“ bei dem Rentner und gab vor, die Tochter des Königswinterers habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, so die Ermittlungen der Polizei.
Ein solcher Schockanruf ist eine Masche, zu der die Betrügerbanden immer häufiger greifen. Die Betroffenen sind von der erschütternden Nachricht und dem eindringlichen Einwirken der Anrufer oft völlig überfordert.
„Staatsanwälte“ fordern 50.000 Euro – sonst droht Gefängnisstrafe
„Viele beschreiben, dass sie in der Situation ‚handlungsunfähig‘ waren, sich wie ‚ferngesteuert‘ oder ‚hypnotisiert‘ fühlten“, erklärt Kriminalhauptkommissar Karlheinz Wessel von der Polizei im Kreis Steinfurt in einer Mitteilung zu Telefonbetrug.
Auch in diesem Fall nahmen die Betrüger den Mann übel in die Zange. Ein Mensch sei ums Leben gekommen, seine Tochter die Unfallverursacherin. Nun drohe ihr eine lange Gefängnisstrafe. Um sie vor einer Untersuchungshaft zu bewahren, forderten die „Staatsanwälte“ mehr als 50.000 Euro als Kaution, erklärte die Bonner Polizei am Mittwoch (2. Oktober).
Senior aus Königswinter bei Bonn lässt Betrüger clever auflaufen
Doch der Senior aus Königswinter ließ sich nicht so schnell überrumpeln. Statt in Panik zu verfallen, machte der Senior einen zweiten Telefonanruf und tauschte sich mit einem Angehörigen über die Situation aus.
Mit einer cleveren Nachfrage nahm er dann den Betrügern, die auch das Parallelgespräch des Rentners wahrgenommen hatten, vollends den Wind aus den Segeln. Denn als er den genauen Aufenthaltsort seiner Tochter wissen wollten, sahen die Kriminellen keine Chance mehr und beendeten das Gespräch.