Große Spende in Lohmar93-Jährige gibt 40.000 Euro für Schulhofumbau der Gesamtschule
Lohmar – Ihre eigene Schulzeit liegt fast acht Jahrzehnte zurück. Dennoch fühlte sich die 93-Jährige Margarethe Bretzinger auf dem Schulhof sichtbar wohl. Umso mehr, weil die Asphaltwüste an der Hermann-Löns-Straße nun ein „grünes Klassenzimmer“ hat, dank ihrer 40.000-Euro-Spende.
Anmeldeliste für die Nutzung
Ihr Ehemann Dieter Bretzinger konnte die Einweihung nicht mehr miterleben, er starb im April im Alter von 89 Jahren. Mit dem Geld wurden weitere Bausteine des „Schulhofs für alle“ verwirklicht. Die Kinder und Jugendlichen bedankten sich bei der alten Dame und dem Vorstand der Bürgerstiftung, der die Spende vermittelt hatte, mit kühlen Getränken, Snacks, einer Fotocollage, Liedern und einer Tanzvorführung.
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650 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis acht werden hier ganztags unterrichtet, teilte Schulleiterin Sabine Henseler mit. Darunter 75 mit Förderbedarf. Das neue, riesige Logo an der Schulwand stehe für die inklusive Einrichtung, erklärte Stiftungsgeschäftsführerin Gabriele Willscheid: „Die Schule ist vielfältig, farbig und offen.“
Im Gebäude war anfangs Hauptschule
„Schulbusse sind eine Zumutung“
Das Gebäude an der Hermann-Löns-Straße beherbergt nun schon die dritte Schule. Nach dem Ende der Hauptschule wurde hier zunächst 2012 eine Sekundarschule eingerichtet, 2015 in eine Gesamtschule umgewandelt, die alle Abschlüsse einschließlich Abitur anbietet und aktuell 1100 Schülerinnen und Schüler hat. (coh)
Achter Jahrgang soll umziehen
Die Besonderheit: Die Klassen 9 bis 13 werden am Standort Donrather Dreieck unterrichtet, in der alten Realschule neben dem Gymnasium. Dorthin soll künftig der achte Jahrgang umziehen, was einen Anbau nötig macht. Auch an der Hermann-Löns-Straße müsse etwas geschehen, hieß es im Schulausschuss. Dort fehlen Fachräume.
Die Verlagerung der achten Klassen sorge auch für die verkehrliche Entlastung. Schulbusse sowie Hol- und Bringverkehr auch in die benachbarte Grundschule seien für die Anwohner „eine Zumutung“, sagte Charly Göllner (Grüne). (coh)
Mit Farbe wurde auch das Betongrau am Bau aus den späten 1960er Jahren bekämpft: Säulen und Wände gestaltete ein Malerbetrieb. Das grüne Klassenzimmer besticht durch Sitzschalen und ein Sonnensegel in der Naturfarbe. Der Unterricht im Freien ist sehr begehrt, berichtete die Schulleiterin. Für die Nutzung gibt es eine Anmeldeliste.
Der Asphalt drumherum werde wohl noch bleiben, bedauert Henseler. Dringender seien die fehlenden Fachräume für Naturwissenschaften und Kunst und die Verlagerung der Jahrgangsstufe acht an den Standort am Donrather Dreieck.
Gutes zu tun, das ist für Margarethe Bretzinger, die vor Jahren mit ihrem Mann in einen Hennefer Seniorenstift umzog, selbstverständlich. Einst hat sie sich in ihrer Heimatstadt ehrenamtlich in der Begegnungsstätte Villa engagiert. Ihre Verbundenheit zu Lohmar zeigten die Eheleute vor gar nicht allzulanger Zeit: Die Bretzingers finanzierten ein industriegeschichtliches Denkmal, das an die alte Mühle in Lohmar erinnert. Es steht unweit der Gesamtschule an der Ecke Bachstraße/Rathausstraße und wurde im Mai 2021 eingeweiht.