Für besseren LärmschutzNeubau in Lohmar bekommt mehr Abstand zu Festsaal
Lohmar – Der Konflikt um das Weiße Haus ist vorerst beigelegt. Das geplante Mehrfamilienhaus wird mit einem Abstand von neuneinhalb statt nur sechs Metern zum Festsaal gebaut. Das beschloss einstimmig der Sonderausschuss Donrath. Zwischen Alt- und Neubau wird zudem eine Baumreihe gepflanzt.
Die Ortsvereine, Sport, Karneval und Chor, hatten zuvor gegen die Pläne mobil gemacht, sahen ihre Freizeitaktivitäten in Gefahr. Vor Jahren war mit den jetzigen Nachbarn bereits ein Kompromiss zum Lärmschutz ausgehandelt worden, werden abends nur die Fenster zur Rückseite zu Lüftungszwecken geöffnet. Dort sollen aber nun 15 bis 17 neue Wohnungen entstehen.
Das Haus erhält statt des vom Investor favorisierten Flachdachs nun doch ein Mansardendach; diese Lösung hatte die Politik bevorzugt. Der Betrieb des Saals soll durch einen langfristigen Mietvertrag mit der Stadt über zehn beziehungsweise 15 Jahre gesichert werden.
Auch Gelände des alten Sägewerks wird bebaut
Das Grundstück wird ein privater Investor bebauen, ebenso wie das benachbarte Areal des alten Sägewerks. Hier sollen 17 Einfamilien-Reihenhäuser entstehen als energieautarke Siedlung mit Photovoltaik und Dachbegrünung.
Der Bebauungsplan setzt für die Gebäude an der Donrather Straße eine maximale Höhe von neun Metern und für die innen liegende Fläche von zehn Metern fest. Der Ausschuss ist auf den Wunsch des Bauherrn nach Flachdächern eingegangen, auch um zusätzliche Retentionsflächen für Starkregenereignisse zu schaffen.
Entlang der Bundesstraße B 484 liegen die Baugrundstücke in städtischem Eigentum. Der Ende 2020 vom Rat einstimmig beschlossene Bebauungsplan lässt hier Gebäude bis zu einer Höhe von 13 Meter zu, die auch als Schallschutz für die dahinterliegende Bebauung dienen.
Ein externer Projektsteuerer soll neben der Erschließung auch die Vorbereitung eines Investorenwettbewerbs in die Hand nehmen. In den Mehrfamilienhäusern werden etwa 45 Wohnungen entstehen.
Der Spielplatz und der Bolzplatz bleiben erhalten. Ebenso der beliebte Imbiss, der nahe des jetzigen, provisorischen Standorts ein neues, festes Gebäude bekommen soll. Auch hierfür hatten sich die Bürgerinnen und Bürger stark gemacht. Ob auch ein kleiner Nahversorger dort platziert wird oder jenseits der B 484 auf dem heutigen Kavala-Grundstück, ist noch offen.Etwa 70 Donrather hatten den jüngsten Sonderausschuss besucht. Zum Bedauern einiger waren jedoch Wortbeiträge oder Fragen nicht möglich, was Anwohner Andreas Lindlau harsch als „undemokratisch“ kritisierte – laut Verwaltung war der Grund die hohe Ansteckungsgefahr durch die Omikron-Corona-Variante.