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Zu Tränen gerührtFamiki-Stiftung verteilt rund 12.000 Euro an vier Familien

Lesezeit 3 Minuten

Gabriele Willscheid besuchte eine der Familien, die Hilfe bekommen.

Lohmar – Als Tim, Amelie und Lisa aus dem Gröbsten raus waren, wollte ihre Mutter Nicole wieder arbeiten gehen. Doch der damals sechsjährige Tim erkrankte schwer, noch heute, sechs Jahre später, sind die Folgen des Gehirntumors trotz langer Therapie spürbar. Das hat zur Folge, dass das Einkommen des Familienvaters Michael für alle reichen muss. Die fünfköpfige Familie bekam nun Unterstützung: Gabriele Willscheid, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Lohmar, überbrachte einen Scheck in Höhe von 3070,33 Euro.

Das Geld stammt aus der Famiki-Stiftung Lohmar, die von der Bürgerstiftung verwaltet wird. Grundlage ist der Nachlass eines Lohmarer Ehepaars, das in seinem Testament verfügt hatte, dass sein beträchtliches Vermögen notleidenden Familien mit Kindern zugute kommen soll. Eine Auswahlkommission bestimmt die Empfänger.

Töchter bedankten sich mit selbstgemalten Bildern

„Wir sind zu Tränen gerührt“, schrieb Mutter Nicole in einer E-Mail an die Bürgerstiftung, nachdem sie davon erfahren hatte, dass ihre Familie Geld bekommen sollte. Die beiden Töchter bedankten sich mit selbst gemalten Bildern, auf denen unter anderem ein Baum zu sehen ist, dessen Zweige sich zu einem Herz verbinden. „Das könnte fast das Logo für die Famiki-Stiftung sein“, fand die Geschäftsführerin. „Die Bilder bekommen einen Ehrenplatz!“

Wofür sie das Geld verwenden wollten, hat die Empfänger-Familie noch nicht entschieden. Das Auto, mit dem die Mutter Tim zu Ärzten und Therapien bringt, ist altersschwach, eine Reittherapie, die ihm gut getan hat, teuer.

Von Corona-Einschränkungen betroffen

Der Junge, der die Waldorfschule in Neunkirchen-Seelscheid besucht, ist als Risikopatient von den Corona-Einschränkungen besonders betroffen. Aber auch seine Schwestern, beide erfolgreiche Tänzerinnen in der Lohmarer Ballettschule Im Hofgarten, haben Träume. Amelie, die das Adelheidis-Gymnasium in Pützchen besucht, und Grundschülerin Lisa hätten gern einen großen Spiegel an der Ballettstange daheim.

Insgesamt schüttete die Famiki-Stiftung rund 12.000 Euro an vier Familien aus, unter anderem an eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Das Geld vom Jobcenter reiche hinten und vorne nicht, hatte die Mutter erklärt. Ähnlich geht es dem alleinerziehenden Vater von sechs Kindern, von denen vier noch bei ihm leben.

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Nach 25 Jahren hat er seinen Beruf aufgegeben, um sich ganz seinen Nachwuchs widmen zu können, vor allem seinem zehnjährigen Sohn, der an Autismus leidet. Die Familie lebt von Hartz IV. Das reparaturbedürftige Auto wurde abgeschafft, zur Zeit werden die Kinderzimmer renoviert.

Eine weitere alleinerziehende Mutter von vier Kindern freut sich ebenfalls über die Finanzspritze. Die Frau wird vom Sozialpsychiatrischen Zentrum betreut, lebte früher zeitweise in einer unbeheizten Gartenlaube, trotz der schwierigen Umstände seien ihre Töchter sehr gute Schülerinnen, schilderte die Mutter in ihrem Antrag.