Bei einer Messe in der Lohmarer Jabachhalle warben Vereine und Initiativen um jungen Nachwuchs. Zwei Schüler hatten die Veranstaltung organisiert.
MesseLohmarer Vereine werben jungen Nachwuchs
In der Jabachhalle wurde im großen Stil Leben gerettet. Der Stand des Malteser-Hilfsdienstes, an dem Interessierte an lebensechten Puppen die korrekte Herzmassage üben konnten, war einer der Attraktionen beim ersten „jungen“ Vereinstag in Lohmar. Etwa 15 Vereine und Initiativen nutzten die Gelegenheit, um gezielt eine junge Zielgruppe als neue Mitglieder und Ehrenamtler anzusprechen.
Lohmarer Jobmessen lieferten Vorbilder
Organisiert wurde die Veranstaltung von den Lohmarern Alexander Schlüter und Oliver Schäfer, Schüler am Gymnasium und der Realschule. Auslöser war ein Besuch der Jugendintegrationsstelle Ende vergangenen Jahres in ihren Schulen. „In der Jabachhalle finden ja auch Jobmessen statt, daraus entstand die Idee, so etwas auch für die örtlichen Vereine aufzuziehen“, berichtete Schlüter.
Beide sind selbst in Vereinen aktiv: „Daher wissen wir auch, wie schwer sich viele Vereine mit der Öffentlichkeitsarbeit und der Nachwuchsgewinnung tun.“ Mit der Resonanz auf die Premierenveranstaltung sind sie zufrieden: „Sowohl viele Vereine wie auch die Stadt haben sofort voll mitgezogen.“
Ländliches Lohmar bietet reges Vereinsleben
Schließlich hat Lohmar für Jugendliche einiges zu bieten, findet jedenfalls Schlüter: „Klar wird es immer Leute geben, die in ihrer Freizeit lieber nach Köln oder Siegburg fahren. Aber gerade in den dörflichen Ortsteilen von Lohmar gibt es ein reges Vereinsleben, das erhalten und unterstützt werden sollte.“
Prompt versuchten sich die Teilnehmer am Vereinstag im besten Licht dazustellen: So gab es am Glücksrad am Stand der Evangelischen Jugend der Emmaus-Gemeinde nicht nur Knabberzeug, sondern auch einen Segen zu gewinnen. Beim ADFC konnte man als Passagier im Lastenrad ein paar Runden durch die Halle drehen.
Ein anderer Stand erinnerte daran, dass Lohmar auch Fairtrade-Stadt ist. Fingerfertigkeit war am Zelt der Pfadfinder gefordert, wo das Knüpfen von besonderen Knoten gelehrt wurde.
Nicht fehlen durften die zahlreichen Lohmarer Karnevalsvereine. Instagramfreundlich präsentierten sich die KAZI-Funken wo die Deko aus jecken Utensilien und professioneller Selfie-Lampe das perfekte Ambiente für die gekonnte Online-Selbstdarstellung lieferte.
Die Rheinlandsterne lockten mit frischer Zuckerwatte, die „Tanzflöhe“ warfen gekonnt die Beine in die Höhe, auch die Donrather Aggerpiraten und die Dom-Sharks duften nicht fehlen. Der Bereich direkt vor der Bühne war dem Naturschutz vorbehalten.
Dort hatte der BUND seine Mikroskope mit spannenden Exponaten aufgebaut, direkt daneben platzierte die Bürgerinitiative zum Erhalt des Naafbachtals einen ausgestopften Storch als Blickfang. „Wichtig ist uns, dass wir mit Interessenten ins Gespräch kommen“, sagte der Vorsitzende Gerd Melchior: „Viele Mitglieder sind schon seit der Gründung der Bürgerinitiative in den 1970er Jahren dabei, natürlich wollen wir uns verjüngen.“
Zumal im Frühjahr mit dem Abschluss der Sanierung des alten Fischerhofs ein Meilenstein der Vereinsgeschichte erzielt wird. Vor gut 50 Jahren hatte der geplante Bau der Naafbachtalsperre den Anlass zur Gründung der Bürgerinitiative geliefert.