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MobilitätssystemSchlaues Netzwerk gegen den Stau in Lohmar

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  1. Mobilstationen mit Radverleih, digital steuerbare Fahrradboxen, Car-Sharing und Ladesäulen an Knotenpunkten sind Teil der geplanten Vernetzung.
  2. Die schöne, neue Welt kann schon in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden.
  3. Die Zuschüsse fließen in einem Förderzeitraum von fünf Jahren.

Lohmar – Ein Klick, und Fahrgäste aus Agger und Algert, Durbusch und Deesem, Weegen und Wielpütz können den ÖPNV nutzen. Ohne lange Bestellzeiten und über die Stadtgrenze hinaus. Der Shuttle-Service auf Abruf für jeden noch so entlegenen Weiler ist Teil des Projektes „Rheinisch.Bergisch.Smart.Mobil“, für das die Stadt fast 3,7 Millionen Euro vom Bund bekommt. Es soll – grob gesagt – mit digitalen Instrumenten den Verkehrskollaps verhindern, die Umwelt schonen und den Menschen mehr Zeit geben.

„Wir können viel mehr mit diesen kleinen Dingern machen.“ Bürgermeister Horst Krybus tippte bei der Projektvorstellung auf sein Smartphone. Warum sollten künftig nicht viele Berufspendler – im Schnitt sitzen in jedem Auto nur 1,2 Menschen – eine digitale Mitfahrbörse nutzen? Die B 56 ohne Stau, für Krybus ist das vorstellbar.

Ein Belohnungssystem für umweltbewusste Verkehrsteilnehmer

Mobilstationen mit Radverleih, digital steuerbare Fahrradboxen, Car-Sharing und Ladesäulen an Knotenpunkten wie Pohlhausen und dem Donrather Dreieck sind ebenso Teil der geplanten Vernetzung. Und ein Belohnungssystem für umweltbewusste Verkehrsteilnehmer, die ihre Punkte bei heimischen Händlern eintauschen können. Die schöne, neue Welt kann schon in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden: Die Zuschüsse fließen in einem Förderzeitraum von fünf Jahren. Der Eigenanteil der Stadt, zu dem auch ein Unternehmen etwas beisteuert (siehe „Die Partner“), liegt bei knapp zwei Millionen Euro.

Basis von RBS.mobil ist eine Datenplattform, die Apps, GPS, Verkehrsdaten und Sensoren (zum Beispiel an Ampeln) als Quellen nutzt. Diese werden gespeichert, verarbeitet, verknüpft und zum Teil öffentlich bereitgestellt (Open Data). Hört sich einfach an, ist aber kompliziert, zeitaufwendig und teuer. Ohne das zusammen mit Bürgern und Fachleuten erarbeitete Konzept „Digitales Lohmar 2025“ wäre die Stadt wohl kaum als eine von 32 „Smart Cities“, darunter Köln, Berlin und Freiburg, von der elfköpfigen Jury ausgewählt worden, so der Bürgermeister.

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Viele Teilnehmer des digitalen Workshops bleiben am Ball, weitere Projektpartner seien mit im Boot, darunter Nachbarkommunen und die Uni Siegen, berichten der städtische Digitalisierungsbeauftragte Stephan Weber und sein Kollege, Mobilitätsmanager Philipp Kukula. Denn Mobilität mache nicht an den Stadtgrenzen halt. Dass die heutigen Anrufsammeltaxis, die nachts und am Wochenende fahren, nicht den Siegburger Bahnhof als wichtigsten Knotenpunkt ansteuern dürfen, das, so Rathauschef Krybus, sei ein Unding.