Rechnungshof prüft Straßenumbau von 2012Muss Lohmar Millionen-Zuschüsse zurückzahlen?
Lohmar – Die Einweihung des Straßenumbaus mit Speis und Trank und prominenten Gästen ist fast vergessen, doch jetzt müssen die Akten wieder aus dem Keller geholt werden. Der Landesrechnungshof NRW prüft, ob er von der Stadt Geld zurück bekommen kann. Konkret geht es um die Hauptstraße (fertiggestellt 2012) und die Wahlscheider Straße (2014). Insgesamt flossen rund 4,5 Millionen Euro Zuschuss aus Düsseldorf nach Lohmar.
Aus Düsseldorf flossen 4,5 Millionen Euro nach Lohmar
Rund 3,5 Millionen Euro, einschließlich Kanal und Wasserleitungen, hatte der Umbau des 1100 Meter langen Teils der Hauptstraße verschlungen, einst als Staustrecke bei Anliegern und Auswärtigen gleichermaßen gefürchtet. Die Planung begann 2004 nach Fertigstellung der Autobahnauffahrt Donrath, die die Innenstadt seitdem vom Verkehr entlastet.
Das Land gab 1,4 Millionen Euro, die Anwohner mussten gemeinsam etwa eine halbe Million Euro als Beiträge auf den Tisch legen. Den Rest übernahm die Stadt. Entstanden ist eine Flaniermeile. Nach und nach siedelten sich immer mehr Einzelhändler und Dienstleister an.
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Etwas später stand die marode Wahlscheider Straße auf dem Plan. Gewünscht von den Anwohnern, die indes keine Erschließungskosten zahlen wollten. Die Lösung: ein großer Umbau mit besonders breitem Radweg, 2011 bis 2014. Von den 4,5 Millionen Euro trug das Land 70 Prozent, die Stadt 30 Prozent.
Für die Stadt sei diese Prüfung kompliziert, erklärte Bürgermeisterin Claudia Wieja, seit 2020 im Amt, im Haupt- und Finanzausschuss. Viele der damals beteiligten in den Fachämtern seien gar nicht mehr in Diensten der Stadt.
Derzeit bemühe sich die Stadt, die Akten zusammenzutragen, von denen einige bei einem Wasserschaden allerdings Schaden genommen hätten. Mit dem früheren Bürgermeister Wolfgang Röger, von 2004 bis 2014 im Amt, habe bereits ein Aufklärungsgespräch stattgefunden.