Sechs Meter hochNeues Friedenskreuz in Lohmar soll Gräben überwinden
Lohmar – Das alte Friedenskreuz war 1959 eines der ersten in der Region. Sein Nachfolger, ebenfalls sechs Meter hoch und an gleicher Stelle errichtet, ist zwar durch die herangerückte Bebauung nicht mehr so weithin sichtbar wie sein Vorgänger, die Symbolkraft ist aber auch 60 Jahre später von großer Bedeutung. Das zeigte die große Kulisse bei der Einweihung.
Viele Menschen hatten schon zuvor mitgeplant, angepackt und Geld gesammelt, um das marode Kreuz aus Eichenholz zu ersetzen, ganz vorn Feuerwehrleute aus Breidt und Birk. So erfolgreich, dass sogar Geld übrig sei, sagte der katholische Pfarrer Marcus Feggeler. „Davon kann der Platz gestaltet werden.“
Konflikte Lösen, Kompromisse finden
Im Zeichen des Kreuzes sei Schlimmes geschehen, es könne aber auch als überkonfessionelles Zeichen stehen: „Niemand soll vereinnahmt werden.“ Von der evangelischen Gemeinde sprach der Presbyter Simon Schilling, dem Pfarrer Udo Bretschneider, erst seit kurzem im Amt, den Vortritt gelassen hatte. „Seit 74 Jahren gab es keinen Krieg in Deutschland, doch herrschen aktuell 24 Kriege auf der Welt“, sagte Schilling.
Es gelte, Konflikte zu lösen, Kompromisse zu finden – auch in der Nachbarschaft. „Es kamen Flüchtlinge, die es zu integrieren galt. Die Feuerwehr und die Grundschule werden neu gebaut, das ist mit Konflikten verbunden.“ Das Kreuz stehe dafür, Gräben zu überwinden. „Möge es noch 60, 160, 600 Jahre stehen.“ (coh)