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Natur im Rhein-Sieg-KreisNaturschützer besorgt wegen der vielen Ausflügler

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BUND_Möhlenbruch

Die Treppe zur ausgewiesenen Badestelle in Hennef ist wegen Corona gesperrt.

  1. In den Naturschutzgebieten des Rhein-Sieg-Kreises häufig sich die Fälle, in denen Besucher die Regeln der Schutzgebiete missachten.
  2. Der Naturschutzbeirat fordert deshalb, den Außendienst für die Schutzgebiete zu verstärken.
  3. Außerdem halten sie es für wichtig, dass die Mitarbeiter in den Naturschutzgebieten mehr Kompetenzen erhalten.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Menschen bleiben nicht auf den vorgeschriebenen Wegen, Pflanzen werden niedergetreten, der Nachwuchs von Vögeln und Fischen wird vernichtet, und die geschützten Gebiete sind mit Müll und Feuerstellen übersät. Besonders negativ sind die Störungen von Mitte April bis Ende Juni, wenn fast überall Vögel brüten. So sieht die Situation in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten des Kreises aus, in der Wahner Heide genauso wie im Siebengebirge oder in der Siegaue.

Deshalb haben sich der Vorsitzende des Naturschutzbeirates, Norbert Möhlenbruch, und sein Stellvertreter Michael Pacyna jetzt aus Sorge um den Naturschutz in einem Brief an Landrat Sebastian Schuster gewandt. Zuvor hatten die Mitglieder des Naturschutzbeirates in der jüngsten Sitzung schon eine Stunde lang über das Thema diskutiert.

Ausflügler reagieren auf Hinweise zunehmend aggressiv

Die beiden Vorsitzenden begrüßen im Namen des Naturschutzbeirates zwar, dass der Kreis zwei Außendienstmitarbeiter eingestellt hat, die die Schutzgebiete überwachen sollen. Es sei jedoch dringend notwendig, diesen Außendienst um zwei weitere Kräfte zu verstärken.

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Schließlich sei einer der beiden neuen Mitarbeiter wegen der Corona-Sondersituation abgezogen worden, um andere Aufgaben in der Kreisverwaltung zu übernehmen. Ein einziger Mitarbeiter im Außendienst könne aber wegen der zunehmenden Aggressivität von Menschen, die den Naturschutz missachten, die Aufgaben aus Sicherheitsgründen nicht wahrnehmen. So sei gegen die zunehmenden Verstöße gerade jetzt während der Corona-Pandemie kaum noch etwas auszurichten.

Abfall_Natur_Rhein-Sieg

Müll und andere Hinterlassenschaften nehmen überhand.

Möhlenbruch und Pacyna verweisen darauf, dass die Naturschutzwarte keine ausreichenden Befugnisse hätten und nur aufklären und informieren könnten. Deshalb regen sie Ordnungspartnerschaften zwischen Kreis und Kommunen an. Gleichzeitig hat der BUND-Vorsitzende Achim Baumgartner warnende Worte zu einer Initiative der Kreis-SPD geäußert, die den Tourismus weiter fördern möchte.

Baumgartner verwies auf den schon jetzt zu hohen Erholungsdruck in den Naturschutzgebieten. Es fehlten zum Beispiel Toiletten an den Parkplätzen in Schutzgebieten, an Hundeauslaufplätzen und eine bessere Information zur Empfindlichkeit der Schutzgebiete.