Zimmermeister und AutorBenjamin Stocksiefen aus Niederkassel lebt für Holz
Niederkassel – „Leben und Erfüllung“, antwortet Benjamin Stocksiefen. Lange musste der Zimmermann nicht überlegen, um die Frage, was Holz für ihn sei, zu beantworten. Schon früh habe er großes Interesse an der Arbeit mit Holz gehabt. Sein Vater ist Zimmermann. Sein Großvater war es auch– genauso wie schon der Urgroßvater. Seit 2010 ist auch Benjamin Stocksiefen nun Zimmermann.
Bereits zwei Jahre später machte er seine Meisterprüfung. 2016 übernahm er die Geschäftsführung des familieneigenen Holzbauunternehmens in Mondorf. Dabei ist der 32-Jährige nicht nur Handwerker.
In seinem Buch möchte er Wissen weitergeben
Er sieht sich ebenso als eine Art Mentor in Kommunikations- und Persönlichkeitsentwicklung und zwar spezialisiert auf Handwerker. Durch Schulungen habe er selbst viel lernen können. Nun möchte er sein Wissen weitergeben.
Im vergangenen Jahr schrieb er dazu sogar ein Buch: Die Feels Wood Story. Darin erzählt Stocksiefen von seinem Leben. Davon, wie es ist, einen Familienbetrieb zu übernehmen und was es eigentlich bedeutet, mit dem Produkt Holz zu bauen.
Früher habe Stocksiefens Vater Heiner hauptsächlich die klassischen Dachstuhlarbeiten erledigt. Mittlerweile hat der Betrieb sein Angebot erweitert. Heute bauen sie ganze Häuser aus Holz. Benjamin Stocksiefen sieht große Vorteile darin, Holzhäuser zu bauen: die Nachhaltigkeit als nachwachsender Rohstoff, ein gutes Raumklima in den Gebäuden und die verhältnismäßig kurze Bauzeit. Zusätzlich sei man den Bauwünschen der Kunden gegenüber sehr flexibel. „Bei jedem Projekt starten wir mit den Plänen bei null“, berichtet der Zimmermeister. Dies ermögliche viele Gestaltungsfreiheiten.
Doch die Stocksiefens erarbeiten nicht nur komplette Neubauten. Aktuell sei bereits jede zweite Anfrage mit dem Wunsch für eine Aufstockung oder einen Anbau verbunden, erzählt Benjamin Stocksiefen. Mit Holz lasse sich sicher, aber wortwörtlich auch leicht weiterer Wohnraum auf bereits bebauten Flächen schaffen. Dies sei gerade in der Region Köln-Bonn besonders gefragt, erklärt der 32-jährige.
Gemeinsames Forschungsprjekt mit der Uni Bonn
Weil der Betrieb in dieser Bauweise viel Potenzial für die Zukunft sieht, besteht seit Anfang 2020 ein Forschungsprojekt gemeinsam mit der Universität Bonn und der Alanus Hochschule in Alfter. Hierbei wird erforscht, welchen Einfluss biologische Baustoffe wie Holz auf eine nachhaltige Produktion haben und auch wie genau einzelne Verwendung finden könnten.
So werde beispielsweise erprobt, wie die sogenannte Paulownia verarbeitet werden könne. Als Baum, der besonders gerade und schnell wächst, biete sie eine gute Möglichkeit, an den wichtigen Baustoff Holz zu gelangen, erläutert Stocksiefen die Entwicklungen innerhalb der Branche.
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Er ist sich sicher, dass es in Zukunft normal sein werde, mit Holz zu bauen. In Nordamerika beispielsweise sei dies bereits so. „Ich bin zuversichtlich, dass hier bereits in zehn bis fünfzehn Jahren mindestens 50 Prozent der neuen Häuser aus Holz sein werden.“ Er selbst wolle einen Teil zu dieser Entwicklung beitragen. Von seinem Buch erhofft er sich, dass es hierzu die Fragen vieler Menschen beantworten kann.