Wegen CoronaTischtennistalent aus Niederkassel trainiert im eigenen Wohnzimmer
Niederkassel – Not macht erfinderisch. Sollte es tatsächlich eine zweite Infektionswelle geben, die Familie Hersel aus Niederkassel wäre vorbereitet, um ihrem Sprössling Noah weiterhin das Training zu ermöglichen. Denn schon als Mitte März wegen der Corona-Pandemie die Sporthallen geschlossen wurden, holten Mutter Radi und Vater Bernd Hersel die ungenutzte Tischtennisplatte aus dem Keller und stellten sie im freigeräumten Wohnzimmer auf.
Bis Mitte Mai konnte der Zwölfjährige, der als eines der größten Tischtennistalente in Deutschland gilt, auf diese Weise täglich sein drei- bis vierstündiges Übungspensum absolvieren. Fiel die Schule aus, wurde das Training eben aufgestockt. Durften die Privattrainer nicht mehr ins Elternhaus kommen, übernahm Bernd Hersel die Anleitung und schickte Videos zur Bundestrainerin, die dann per Whatsapp antwortete und so aus der Ferne korrigierte.
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Sie hätten das gern gemacht, sonst wäre nichts mehr möglich gewesen, denn auch das Stützpunkttraining in Düsseldorf oder Heidelberg sei abgesagt worden, sagen die Eltern der Nachwuchshoffnung. Aktuell können die Hersels ihr Wohnzimmer wieder entsprechend seiner eigentlichen Bestimmung nutzen, denn Noah nimmt an einem Lehrgang des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes teil.
Ende August soll es wieder richtig rund gehen
Am 29. August, so hofft man, ist die Zwangspause auch im Tischtennis-Wettkampfbetrieb beendet, und die Saison 2020/2021 geht wieder los. Dann spielen Vater und Sohn in einer Mannschaft, denn der Schüler des Kopernikus-Gymnasiums ist mittlerweile in die erste Mannschaft der TTG Niederkassel aufgerückt und wird versuchen, seinen Teil dazu beizutragen, dass der Verein in der NRW-Liga die Klasse hält.
Die Tischtennis-Karriere Noah Hersels wird – so scheint es – auf jeden Fall ihre Fortsetzung finden, egal ob nun in der Sporthalle oder im heimischen Wohnzimmer.