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TV-Teams in RheidtGroßes Medieninteresse an seltenem Vogel in Niederkassel

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Gartenspottdrossel in Niederkassel-Rheidt entdeckt

Gartenspottdrossel in Niederkassel-Rheidt entdeckt

Nach der Sichtung der eigentlich in Nordamerika heimischen Spottdrossel ist Niederkassel-Rheidt zum Hotspot für Vogelkenner geworden.

Die Sichtung der nordamerikanischen Gartenspottdrossel in Niederkassel ist zum Medienereignis in ganz Deutschland geworden. Nachdem schon weit über 700 Ornithologen und Vogelkenner mit Ferngläsern und Kameras nach Rheidt gekommen waren, rückten Fernsehteams an. Auch in den sozialen Netzwerken ist das Auftauchen des Vogel Thema, der bislang erst viermal in ganz Europa gesichtet wurde.

Landwirt Karl-Josef Engels, auf dessen Feldern sich der seltene Vogel zum Beginn des September 2024 niedergelassen hat, gibt bereitwillig Interviews. „Der große Schwung der auswärtigen Besucher ist allerdings weg“, sagt Engels. An den Nummernschildern könne er erkennen, dass die Neugierigen nun aus der näheren Umgebung kämen.

In Niederkassel die erste Sichtung einer Gartenspottdrossel in Deutschland in freier Wildbahn

Positiv zu vermerken sei, dass die Beobachter ihre Autos vor seinem Hofladen parkte und sich zu Fuß die wenigen hundert Meter dorthin begäben, wo der seltene Vogel mehrfach gesichtet wurde. Die Feldwege seien wieder frei. Auch Engels hat den gefiederten Gast schon mehrfach gesehen: Die Gartenspottdrossel sei noch immer mit dem Nahrungsangebot zufrieden und mache keine Anstalten zum Weiterfliegen, sagt er.

Bei Vogelfreunden werden Erinnerungen an den Kronenkranich wach, der im August vorigen Jahres in Bornheim gesichtet worden war. „Er ist dort einige Tage geblieben und dann weiter in Richtung Düren geflogen“, berichtet Alexander Heyd vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) aus Bonn rückblickend. Sehr wahrscheinlich sei der exotische Vogel im kalten Winter verhungert oder erfroren. „Kronenkraniche sind nicht fürs Überleben in unserer Klimazone am Rhein in Köln oder Bonn geschaffen“, so Heyd, der auch Bundesgeschäftsführer des Komitees gegen den Vogelmord ist.

Gartenspottdrossel in Niederkassel: Experte vermutet, dass sie aus privater Haltung entflogen ist

Den Rummel um die Gartenspottdrossel findet Heyd interessant. Er vermutet, dass der Vogel aus einer privaten Haltung stammt und sich befreien konnte. Er hätte nicht die Kraft, um alleine über den Atlantik zu fliegen. Wegen ihrer guten Sängerkunst würden die Gartenspottdrosseln gerade in Nordamerika in Käfigen gehalten. Sie könnten den Gesang anderer Vögel perfekt imitieren, sie also verspotten. So erkläre sich auch der Name.

Alexander Heyd vom Komitee gegen den Vogelmord.

Alexander Heyd vom Komitee gegen den Vogelmord ist nach Italien unterwegs.

Heyd, der gerade von Bonn aus auf dem Weg nach Norditalien zum Iseosee ist, um Aktionen gegen den illegalen Vogelfang zu starten, war selber noch nicht in Niederkassel vor Ort. Ihm fehlte dazu bislang die Zeit.