Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Rhein-Sieg-Kreis sind nach Berlin gefahren.
BauernprotesteLandwirte aus dem Rhein-Sieg-Kreis demonstrierten in Berlin
Drei Busse und einige private Autos aus dem Rhein-Siegkreis sind zur Demonstration der Landwirte am 15. Januar nach Berlin gefahren. „Wir rechnen mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unserem Bereich“, berichtet Landwirt Karl-Josef Engels der Redaktion am Telefon. Der Zusammenhalt der Landwirte sei groß, es ginge auch um „unsere Existenz“. „Hier ist alles voller Menschen, von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor“, so Engels. Auch die Nebenstraßen seien „proppenvoll“.
Für ihn ist dies ein klares Zeichen, dass die Politik nicht übersehen dürfe. Engels hat vor Ort zahlreiche Schlaflager von Landwirten entdeckt, die schon am gestrigen Sonntag, 14. Januar, in Berlin angereist waren. Da waren Hänger mit einer Plane abgedeckt, die angereisten Landwirte hätten in der Nacht dort auf einem Matratzenlager geschlafen. „Auch Ladeflächen von Lastwagen sind zum Übernachten genutzt worden.“ Transportable Toiletten am Straßenrand sein deswegen aufgestellt gewesen.
Die Solidarität der Landwirte untereinander ist groß gewesen
Beeindruckend sei die Solidarität der Menschen untereinander. Getränke, Brötchen und Würste seien an die Teilnehmer der Demonstration kostenlos verteilt worden. Engels selber ist am heutigen Montag schon um 7.30 Uhr aufgestanden, „um sich ein Bild von der Lage zu machen.“ Er wollte unbedingt ganz vorne am Brandenburger Tor stehen, um die Reden von Finanzminister Christian Lindner und Bauernpräsident Joachim Rukwied wirklich zu verstehen. Auch er habe Lindner ausgebuht, berichtet Engels.
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Dass er aber in der ersten Reihe direkt am Absperrgitter stand, sei seinem frühen Aufstehen zu verdanken gewesen. „Ich war zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung da und konnte den Arbeitern beim Aufbauen der Bühne vor dem Brandenburger Tor zuschauen“, so Engels über seine Erlebnisse vor Ort.
„Wir hoffen jetzt, dass der Bundesrat am Donnerstag noch Änderungen an den Beschlüssen herbeiführt“, so der Landwirt aus Troisdorf mit Verkaufshof in Niederkassel. Eine Anfrage der Redaktion beim Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann (SPD), dem die Bauern in der vorigen Woche ein Schreiben mit ihren Forderungen in Troisdorf überreicht hatten, blieb erst einmal unbeantwortet.
Engels ist sich sicher, dass die Proteste weitergehen, wenn es keine weiteren Änderungen an den Beschlüssen gebe. Eines ist ihm noch wichtig: „Wir distanzieren uns ganz klar von radikalen Kräften. Die haben bei unserer Demonstration nichts zu suchen. “