„Sissi!“ – wer kennt nicht den Ausruf des schockverliebten österreichischen Kaisers Franz Joseph beim Anblick der Prinzessin Elisabeth. Die Sissi-Spielfilm-Trilogie mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm aus den 1950-Jahren lockt bis heute Millionen vor die Fernseher. Nun bringt der Theaterverein Rheidt die wahre Geschichte hinter dieser ikonischen Romanze auf die Bühne.

„Wir haben dieses Stück schon 2013 mit großem Erfolg aufgeführt“, erzählt Co-Regisseur Daniel Gómez Sandow, der auch den Kaiser Franz spielt: „Aus dem damaligen Ensemble kam der Wunsch nach einer Wiederaufführung, dieses Mal mit neuer Regie und einem anderen Personentableau.“ Dafür wurde die Handlung weiter aufgepeppt, um einige Rollen erweitert und um musikalische Einlagen ergänzt. Zum 16-köpfigen Ensemble gehören gleich fünf Debütanten, die aus dem eigenen Vereinsnachwuchs kommen, freut sich Gómez Sandow: „So können wir unseren langjährigen Freunden zeigen, was bei uns für ein frischer Wind weht.“

Niederkasseler legen die Vorlage großzügig aus

Die historische Vorlage wird dabei recht großzügig ausgelegt. So dürfte selbst eingefleischten Fachleuten unbekannt sein, dass auch ein kölsches Funkenmariechen zum kaiserlichen Hofstaat gehörte. In der Bühnenhandlung verbringt Sissi (Daniela Willms) Tochter von Herzogin Ludovika und Herzog Max in Bayern, ihre Jugend in Possenhofen, begleitet von der Gräfin Hohl wie Bimsstein (Rebecca Großgarten) und der Magd Piroschka (Patricia Lülsdorf) aus Ungarn. Ihre Schwester Helene (Annalena Winand) soll den österreichischen Kaiser Franz Joseph ehelichen, was von beiden Elternhäusern sorgfältig arrangiert wurde.

Nun, es kommt anders. Als die bayerische Fürstenfamilie an den kaiserlichen Hof in Ischl reist, gerät sie mitten in ein Intrigennetz. Der tollpatschige Oberst Böckl (Kirsten Geller) und sein Leutnant Hölzl (Franziska Könighorst), zuständig für die Sicherheit des Kaisers, und die übrige kaiserliche Gefolgschaft kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bei Daniel Gómez Sandow ist Kaiser Franz nicht unbedingt die hellste Kerze am Baum, auch die anderen Mitwirkenden erhalten reichlich Gelegenheiten, ihr komödiantisches Talent funkeln zu lassen.

Das ist nicht der einzige Grund, sich diese Inszenierung nicht entgehen zu lassen. „Für unsere Verhältnisse ist es ein sehr aufwändiges Stück“, sagt Daniel Gómez Sandow: „Wir haben in die Bühne und die Kostüme viel Arbeit gesteckt, es wird also viel Schönes zum Ansehen geben.“

„Sissi – Die wilde Kaiserin“ wird am Freitag, 4. April, um 19.30 Uhr sowie am Samstag und Sonntag, 5. und 6. April, jeweils um 15.00 Uhr in der Alfred-Delp-Realschule in Mondorf gezeigt. Die Karten für 15 Euro können über die Hotline 0160-1169853 oder online über Eventim und die Website des Vereins erworben werden.