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Hilfe von den HSG-HandballernLieblingsburger kämpft in der Corona-Krise ums Überleben

Lesezeit 3 Minuten

Die Handballer beweisen Zusammenhalt in schlechten Zeiten: (von links) Oliver Dziendziol, André Kirfel, auf dem Auto sitzen Timo Stöcker, Joschka Kreutz, Marc und Mike Nahry, rechts steht Edgar Schulz. (aufgenommen in Vor-Corona-Zeiten)

Rhein-Sieg-Kreis – Im Verein hält man zusammen, auch und gerade in schlechten Zeiten. Die Handballer der HSG Siebengebirge beweisen gerade, dass sie dies ernst meinen. Edgar Schulz und André Kirfel gehören zum Regionalliga-Team aus Oberpleis. Sie haben im Jahr 2016 das Unternehmen „Lieblingsburger“ gegründet.

„Unser Geschäft basiert auf drei Säulen: Zum einen sind wir mit unserem Foodtruck im Rhein-Sieg-Kreis und darüber hinaus unterwegs. Dann sind wir bei öffentlichen Events wie Stadtfesten im Einsatz. Und schließlich wird unser Catering bei privaten Feiern wie Hochzeiten oder Firmenjubiläen gebucht“, erläutert Schulz.

All dies ist durch die Corona-Einschränkungen seit Mitte März verboten, das Geschäft folglich weggebrochen. „Wir haben Absagen bis in den August hinein, vereinzelt sogar schon für den Oktober“, berichtet Kirfel.

Einige Kunden sagen erst drei Tage vorher ab

Die beiden Jungunternehmer hatten zuvor einen tollen Start ins neue Jahr. Auf dem Sonnenhügel in Oberpleis mieteten die jungen Königswinterer eine geräumige Halle und richteten sie nach ihren Bedürfnissen mit Küche, Kühlhaus und Regalen ein. Die Investition schien sich zu lohnen. „2020 fing super an. Jetzt ist aber fast unser gesamter Umsatz weg. Nur die ganz unverbesserlichen Optimisten halten an ihrer Buchung fest und sagen erst drei Tage vorher ab“, erzählt Edgar Schulz.

Die beiden Gastronome stiegen so schnell es ging in den Lieferservice ein. Hierbei bekamen sie unerwartet Hilfe von ihren Vereinskameraden. Zuerst bot Oliver Dziendziol seine Unterstützung an und übernahm zahlreiche Arbeiten im Büro. „Edgar und André haben viel geopfert, um neben ihrer Berufstätigkeit bei uns beim Handball dabei zu sein. Meine Motivation war, ihnen dafür etwas zurückzugeben. Als Student habe ich wegen der Corona-Auflagen im Moment ja keine Vorlesungen“, erklärt der Helfer.

„Länger als zwei Monate halten wir das nicht durch“

Aus dem gleichen Grund schlossen sich dann auch noch Joschka Kreutz, die Brüder Marc und Mike Nahry sowie Timo Stöcker an und lieferten die eingehenden Bestellungen aus. Das erste Wochenende lief – unterstützt durch Aufrufe in den sozialen Medien – sehr gut an. „Da wollten alle, die uns kennen, helfen. Jetzt ist es wieder ruhiger geworden“, so Schulz. Existenzängste verspürt er noch nicht, sagt er. „Aber länger als zwei Monate halten wir das nicht durch. Dann wir es eng.“

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So versuchen Betriebswirtschaftler Schulz und Großhandelskaufmann Kirfel mit einem Drive-in-Service sowie einem Spendenaufruf, bei dem immerhin schon über 2000 Euro zusammengekommen sind, die Durststrecke zu überstehen.

Die beiden Jungunternehmer freuen sich jedenfalls sehr, dass ihre Teamkollegen der HSG Siebengebirge sie dabei unterstützen. Oliver Dziendziol versprach zunächst, dass er solange weiterhin helfen werde, wie die Universität wegen Corona geschlossen bleibe. „Und wenn wir weiterhin kein gemeinsames Handball-Training in der Halle machen dürfen, habe ich ja abends auch mehr Zeit“, sagt er.