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Müllautos mit BiogasRSAG will Flotte umrüsten und Treibstoff selbst herstellen

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Die Fahrzeugflotte der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft soll auf Biogas umgestellt werden.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Müllwagen der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) sollen schon bald mit Biogas anstatt mit Dieselkraftstoff unterwegs sein. Das hat RSAG-Vorständin Ludgera Decking angekündigt. Die 111 Müllfahrzeuge zählende Flotte des Entsorgungsunternehmens soll dazu als Teil der Klimaschutz-Strategie der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) in den kommenden Jahren schrittweise auf die neue Antriebsart umgestellt werden. Auch für die großen Schlepper der RSAG ist die Umstellung auf Biogas geplant. „Wir schaffen ohnehin in jedem Jahr sieben neue Fahrzeuge an, das werden künftig Lkw sein, die wir mit Biogas betreiben können“, so Decking bei einem Pressegespräch zum Jahreswechsel.

30-Millionen-Euro-Investition

Den Kraftstoff für die Gasfahrzeuge will die RSAG in einer Biogasvergärungsanlage selbst produzieren, die für rund 30 Millionen Euro auf dem Areal des Entsorgungs- und Verwertungsparks in Sankt Augustin geplant ist und Ende 2021 in Betrieb gehen soll. Vorgesehen ist, die gasbetriebenen Müllfahrzeuge zunächst nur im rechtsrheinischen Kreisgebiet einzusetzen. Allerdings prüft die RSAG laut Decking derzeit den Bau einer zweiten Biogasanlage am Kompostwerk in Swisttal, um mit dem dort produzierten Gas auch die Müllwagen im Linksrheinischen zu betreiben.

Geschäftsführerin Ludgera Decking und Landrat Sebastian Schuster sind mit der Entwicklung der RSAG zufrieden.

Die Chefin der inzwischen rund 600 RSAG-Beschäftigten kündigte auch die Erweiterung des Siegburger RSAG-Verwaltungsgebäudes an der Pleiser Hecke unweit des Siegburger Bahnhofs an. Im Anbau ist unter anderem ein Betriebskindergarten geplant, der vermutlich auch dem Nachwuchs der Beschäftigten der Kreisverwaltung und der Kreispolizeibehörde offenstehen werde.

Rekommunalisierung der Müllabfuhr war wichtig

Geschäftsführerin Ludgera Decking und Landrat Sebastian Schuster, der seit rund 20 Jahren Vorsitzender des RSAG-Aufsichtsrates ist, nutzten den Termin für einen Rückblick auf die Entwicklung des Entsorgungsunternehmens in den vergangenen Jahren. Die RSAG genieße bereits seit vielen Jahre einen guten Ruf in der Bevölkerung und über die Grenzen des Rhein-Sieg-Kreises hinaus, sagten Schuster und Decking. Dies belegten nicht zuletzt regelmäßige Befragungen.

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Das vergleichsweise positive Image der RSAG sei allerdings nicht selbstverständlich. Schließlich sei das Unternehmen vor rund 20 Jahren, kurze Zeit nach der Wahl Schusters an die Spitze des Aufsichtsrates, Teil des großen Müllskandals im Rheinland gewesen, der in der Region 2002 in der Verhaftung des damaligen RSAG-Geschäftsführers seinen Höhepunkt fand. Gerade vor diesem Hintergrund seien die Rekommunalisierung der Müllabfuhr und später die regionale Zusammenarbeit auf dem Abfallsektor im Zweckverband Rheinische Entsorgungskooperation (REK) die richtigen Schritte gewesen.