Unterwegs mit Kontrolleuren der RSVGMasken-Muffel dürfen nicht mitfahren
- In Nordrhein-Westfalen gilt eine neue Corona Verordnung für Busse und Bahnen.
- Die Einhaltung der Maskenpflicht soll unter anderem stärker kontrolliert werden.
- Wir haben die Kontrolleure im Kreis am ersten Tag der verschärften Corona-Regeln begleitet.
Rhein-Sieg-Kreis – Morgens um sieben war die Welt auch für die beiden Maskenmuffel in der Linie 511 noch in Ordnung: Statt 150 Euro Bußgeld sofort gab’s freundliche Ermahnungen vom Kontrolleur Mario Capraro. Der RSVG-Mitarbeiter zuckte die Achseln: „Wer soll das kassieren? Das dürfen nur Polizei und Ordnungsamt.“
Am Tag eins der neuen, verschärften Corona-Regeln hat sich in der Praxis nur wenig geändert. Die jungen Leute, offenbar noch im Halbschlaf, zogen die Stofflappen kommentarlos über Mund und Nase. Dass sich Fahrgäste notorisch weigern, den Virenschutz zu tragen, sei auch in der Vergangenheit ohne strenge Bußgeldregelung die Ausnahme gewesen, berichtet RSVG-Geschäftsführer Volker Otto, der den Sondereinsatz seiner Leute vorbereitete.
Mit volleren Bussen gerechnet
Zum Start der neuen Landesverordnung schauten 31 Kräfte an neuralgischen Stellen wie Schulen und Busbahnhöfen nach dem Rechten. Und sie zählten die Passagiere, wie Capraro und sein Kollege Jakob Dick an der Haltestelle Siegburg Schwimmbad. Nach einigen Wochen Corona-Pause und nach den Sommerferien rechnet die Verkehrsgesellschaft wieder mit volleren Bussen. Vor allem zu den Hauptstoßzeiten morgens, mittags und nachmittags, wenn besonders viele Schüler und Pendler unterwegs sind.
Bei unveränderter Ansteckungsgefahr. Die Kunden müssten mit längeren Wartezeiten an der Haltestelle rechnen, erläutert Otto. „Dann wird der Fahrer sagen: »40 nehm’ ich mit, die anderen 40 bleiben stehen.«“ Angeforderte Einsatzbusse könnten in wenigen Minuten vor Ort sein. Die stehen nicht in der RSVG-Zentrale in Sieglar, sondern an den Busbahnhöfen in Hennef, Oberpleis und Siegburg. Nur das Wetter könne zu Problemen führen: „Was machen wir, wenn es hitzefrei gibt?“
Gemeinsamer Einsatz mit Ordnungskräften
Die kommenden Tage werden die Kontrolleure die Lage beobachten, erst dann werde eventuell ein gemeinsamer Einsatz mit Ordnungskräften geplant, sagt Otto. Vielleicht in den Abendstunden, da sähen es erfahrungsgemäß viele mit der Maskenpflicht lockerer, vor allem junge Leute. „Da muss man Präsenz zeigen und auch kassieren.“
Muss das Fahrpersonal nicht auf die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung achten? Alle seien in den vergangenen Tagen noch einmal auf die Dienstanweisung hingewiesen worden, die in den Räumen aushängt und im Intranet steht: auffordern, die Maske zu tragen, ja; Diskussionen, nein. Dann gebe es Verspätungen und Ärger mit den anderen Passagieren.
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„Wir können auch Leute raussetzen“, erklärt der RSVG-Geschäftsführer. „Wir haben das Hausrecht.“ Das könnte in den nächsten Wochen durchaus ein Thema werden.