Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten spricht über ein abgewandertes Trio, eine schwerwiegende Verletzung und Mutmacher im Abstiegskampf.
Bastian Wittenius im Interview„Der TuS Buisdorf bleibt drin“

Trainer Bastian Wittenius will den TuS Buisdorf vor dem Abstieg in die Kreisliga A bewahren.
Copyright: Quentin Bröhl
Der TuS Buisdorf überwintert in der Fußball-Bezirksliga 2 mit nur 15 Punkten auf Platz 13. Trainer Bastian Wittenius (46) äußert sich zu den Gründen für das schwache Abschneiden und wagt eine Prognose im Abstiegskampf.
Herr Wittenius, das Saisonziel des TuS Buisdorf lautete Rang sechs. Warum ist man zur „Halbzeit“ als 13. so weit davon entfernt?
Bastian Wittenius: Die Liga ist qualitativ brutal stark geworden. Deshalb gab es für mich zwei Szenarien: Entweder läuft alles optimal und wir können Platz sechs anpeilen. Oder aber wir rutschen aufgrund diverser Unwägbarkeiten in den Abstiegskampf. Genau das ist in der Hinrunde eingetreten.
Alles zum Thema Siegburger SV 04
- Bundestagswahl Warum Menschen im Rhein-Sieg-Kreis am Sonntag ihr Kreuzchen machen
- Fußball-Mittelrheinliga Siegburger „Kindergarten“ wird immer jünger
- Fußball-Mittelrheinliga Siegburg trennt sich von Kapitän Manuel Kabambi
- Budenzauber FC Hennef 05 verteidigt beim Hallenmasters in Siegburg den Titel
- Comeback nach sechs Jahren Siegburger SV 04 lädt zum Rhenag-Hallenmasters ein
- Fußball-Landesliga FV Bad Honnef verpflichtet torgefährliches Duo
- Fußball-Mittelrheinliga Siegburg verliert spät, Hennef in letzter Sekunde
Welche Unwägbarkeiten meinen Sie?
Uns hat komplett das Matchglück gefehlt, das wir in den letzten beiden Jahren stets gehabt hatten. Hinzu kamen zu viele Fehler im Spielaufbau und bei gegnerischen Standards. Außerdem ist uns durch den Weggang unserer beiden Flügelspieler Kostiantyn Dovhodko und Vladyslav Cheltsov enorm viel Tempo verloren haben – das konnten wir nicht kompensieren. Irgendwann sind wir dann in einen Negativstrudel geraten.
In der Vorsaison erzielte Ihre Mannschaft in der Hinrunde noch satte 39 Tore. Diesmal sind es zur „Halbzeit“ gerade mal 25. Ist die Offensive die Achillesferse?
Sie war auf jeden Fall extrem abschlussschwach. Wir haben uns sehr viele Großchancen erspielt, sie aber eben leider zu selten genutzt.
Wo setzen Sie den Hebel an in der Vorbereitung?
Wir haben uns die Gegentore fast allesamt selbst zuzuschreiben. Entweder haben wir schlecht verteidigt, Fehler im Spielaufbau gemacht oder nach einem ruhenden Ball geschlafen. Deshalb trainieren wir intensiv das Verhalten bei gegnerischen Standards. Unsere eklatante Abschlussschwäche wollen wir mit vielen Torschuss-Übungen beheben. Das Wichtigste ist aber der Kopf.
Ich muss die Jungs dahin bringen, dass sie jede Partie als Endspiel betrachten.
Inwiefern?
Ganz einfach: Ich muss die Jungs dahin bringen, dass sie jede Partie als Endspiel betrachten.
Mit Marc Antoine, Tom Caspers und Sven Brand hat ein namhaftes Trio den TuS in der Winterpause verlassen. Wie schwer wiegt dieser Verlust?
Auf den ersten Blick sehr schwer. Zur Wahrheit gehört aber auch: Sie haben uns in der Hinrunde nicht so weitergeholfen, wie wir uns das gewünscht hatten.
Mit Tom Caspers und Sven Brand haben Sie darüber hinaus beide Co-Trainer verloren. Wie kompensiert der Verein diesen Verlust?
Unser Torwarttrainer Eric Bonn wird mich künftig auch in dieser Rolle unterstützen. Wir sind langjährige Weggefährte und ein eingespieltes Team.
Mamut Can Yildiz kommt vom Siegburger SV 04 II
Was können die Zuschauer von den beiden Winterzugängen erwarten?
Jan Robert Stefaniak (SC Weßling, Anm. d. Red.) hat sich in der Vorbereitung leider so schwer verletzt, dass er die gesamte Rückrunde ausfällt. Mit Mamut Can Yildiz (Siegburg 04 II, Anm. d. Red.) haben wir einen starken Innenverteidiger hinzubekommen. Ansonsten vertraue ich unseren bewährten Kräften. Wir betreiben keinen Aktionismus und sind kein Verein, der auf Teufel komm raus Spieler verpflichtet, die gar nicht zu uns passen.
Ein Blick in die Glaskugel: Wo landet der TuS Buisdorf am Ende der Saison?
Unser Zusammenhalt in der Mannschaft und im Verein sowie unsere tollen Zuschauer sind ein großer Vorteil – das hat den TuS schon all die Jahre ausgezeichnet. Hinzu kommt die Mentalität meiner Jungs: Sie wollen mit aller Macht den Abstieg in die Kreisliga A verhindern. Ich bin mir sicher: Wir werden auf einem Platz landen, der uns eine weitere Saison in der Bezirksliga beschert. Der TuS Buisdorf bleibt drin.
Tom Caspers wechselt als Co-Trainer zum TuS Mondorf
Der TuS Buisdorf musste im Winter ein namhaftes Trio ziehen lassen. Während die Offensivspieler Marc Antoine (28/FSV Neunkirchen-Seelscheid II) und Sven Brand (31/FV Bad Honnef) nach nur einer Halbserie wieder zu ihrem vorherigen Verein zurückgekehrt sind, sagte Tom Caspers nach anderthalb Jahren Ade. Der 37-Jährige beendete offiziell seine aktive Karriere und fungiert künftig „nur“ noch als Co-Trainer des Ligarivalen TuS Mondorf (4.).