Die Spieler des FC Hennef 05 erwiesen sich als Mentalitätsmonster. Auch der Siegburger SV 04 überzeugte, ging jedoch leer aus.
Aus 1:2 mach 6:2Hennef entführt drei Punkte aus Friesdorf
Siegburg 04 – Bonner SC 0:2 (0:1). Für Oliver Bonato stimmte am Dienstagabend alles, nur nicht das Ergebnis. „Leider hat heute die bessere Mannschaft verloren“, sagte der Sportchef des Siegburger SV 04. „Das war der stärkste Auftritt von uns, seitdem ich hier bin.“ Seit dreieinhalb Jahren wohlgemerkt. Trotzdem unterlag der Fußball-Mittelrheinligist dem Bonner SC mit 0:2 und verpasste damit den vorläufigen Sprung auf einen Nicht-Abstiegsplatz.
Die Leistung mache jedoch Mut im Kampf um den Klassenerhalt. Und Mut für das anstehende Derby in Hennef: „Wir wollen dort unbedingt was mitnehmen – und das traue ich den Jungs auch zu nach dieser Leistung.“
Der BSC hatte druckvoll begonnen und war in der Anfangsviertelstunde gleich drei Mal gefährlich vor Michael Vogel aufgetaucht: Zu guter Letzt war es Daniel Somuah, der einen Heber am Tor vorbeisetzte, sich beim Zusammenprall mit dem Siegburger Keeper verletzte und runter musste.
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In der 27. Minute leistete sich Mehdi Reichert einen folgenschweren Ballverlust: Max Pommer schaltete blitzschnell um und bediente Ergün Yildiz – 1:0. „Das Ding geht ganz klar auf meine Kappe“, sagte der SSV-Spielertrainer. Kurz vor der Pause hätten die 04er um ein Haar zurückgeschlagen: Nach einem erzwungenen Pressschlag von Sam-Calvin Kisekka landete der Ball bei Kaito Asano; der Japaner tanzte einen Gegenspieler aus, setzte den Schuss aber knapp am Tor vorbei.
Tom Isecke verschießt Elfmeter
Es sollte nicht die größte Chance gewesen sein. Nach einem Foul von Tim Schirmer an Hendrik Strobl entschied der Referee auf Elfmeter, doch – anders als beim jüngsten 1:1 in Hürth – ließ sich Tom Isecke die Chance vom Punkt entgehen. Kevin Birk tauchte ab und entschärfte den Strafstoß (56.). „Da hätte die Partie kippen können“, räumte Gästetrainer Giuseppe Brunetto ein. Die Bestrafung folgte auf dem Fuße: Burak Yesilay durfte unbedrängt flanken und Nico Perrey sagte „Danke“ – 2:0 (59.). Der SSV rannte weiter an, doch es blieb beim 0:2.
„Wir hatten heute gefühlt 20 Standards – da passiert leider zu wenig“, so Bonato. Ein Spieler könnte in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen: Mit Timo Balte (25) verpflichtete der SSV einen Stoßstürmer vom Landesligisten VfL Alfter. Seine Saisonbilanz: 24 Spiele, 25 Treffer. Die Tore zum Siegburger Klassenerhalt müssen jedoch andere schießen.
SSV: Vogel – Nakanishi, Koyuncu (78. Tomita), Isecke, Kinoshita – Strobl (85. Mai), Kouekem, Reichert (64. Klug), Kisekka (74. Fujiyoshi) – Asano, Fälber.
FC Friesdorf – FC Hennef 05 2:6 (2:1). Aus 1:2 mach 6:2 – der FC Hennef hat trotz eines Halbzeitrückstands drei Punkte aus Friesdorf entführt. „Die Jungs sind Mentalitätsmonster“, sagte Sportchef Dirk Hager nach dem 19. Saisonerfolg. Bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte (und der von Trainer Sascha Glatzel) hatte Michael Okoroafor die Gäste in Führung gebracht (10.), doch der Ex-Hennefer Mohamed Dahas (30.) und Mehrschad Kardan (35.) schlugen eiskalt zurück.
„Sascha hat den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass sie in der Lage sind drei Tore in zehn Minuten zu schießen“, berichtete Hager. Und die Prognose des Coaches sollte sich (fast exakt) bewahrheiten: Zwei Kopfballtore von Sakae Iohara (47.) und Tarik Dogan (53.) sowie drei Strafstöße von Robin Schmidt (58./FE), Bilal El Morabiti (77./HE) und Sidar-Ali Simsik (90./HE) sorgten für die Wende – 6:2.
Hennef leistet Siegburg Schützenhilfe
Dank des Erfolgs baute der FCH die Führung an der Tabellenspitze vorerst auf sechs Punkte aus – und leistete dem Erzrivalen Schützenhilfe. Denn so bleibt es aus Siegburger Sicht vorerst bei einem Zwei-Punkte-Rückstand aufs rettende Ufer. „Am Sonntag schauen wir aber nur auf uns und werden keine Rücksicht auf Siegburg nehmen“, so Hager.
FCH: Michel – Siregar (81. Andreasson), Ramirez, Ohno (85. Simsik), Mus (83. Beya-Kafunda) – Fujiwara, Iohara (74. El Morabiti), Dogan, Arndt (78. Viehweger) – Okoroafor, Schmidt.