Mehmet Dogan spricht über den Verbleib beim Fußball-Mittelrheinligisten, einen finalen „Königstransfer“ und seinen persönlichen Regionalliga-Traum.
Sportchef Mehmet Dogan„In Siegburg werden keine leeren Versprechen gemacht“
Mehmet Dogan (40) bleibt. Nachdem der Sportchef des Siegburger SV 04 zahlreiche Spieler zur Unterschrift bewegt hatte, verlängerte er am Dienstag selbst beim Fußball-Mittelrheinligisten. Kurz vor dem Abschluss der Kaderplanung spricht er über...
... seine späte Unterschrift: „Ich habe mich diesbezüglich überhaupt nicht gestresst. Zum einen wollte ich erst, dass der Kader steht. Zum anderen bin ich ein Typ der alten Schule: Mir hätte auch ein Handschlag genügt. In der Vorsaison existierte auch nur ein mündlicher Vertrag.“
... den Grund seines Verbleibs: „Bis auf drei Stammspieler (Keeper Jens Fikisi, Joran Sobiech und Alexander Tackie Sai, Anm. d. Red.) sind alle Jungs geblieben, die wir unbedingt halten wollten. Sieben Abgänge im Sommer sind für Siegburger Verhältnisse sehr wenig. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Auf dem Weg zu mehr Kontinuität. Die Arbeit macht einfach richtig Bock. Auch, weil ich mich auf unseren Trainer Alex Otto zu 100 Prozent verlassen kann.“
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... die „jungen Wilden“: „Wir können und wollen in der kommenden Saison weniger Geld ausgeben – und haben unseren Kader entsprechend verjüngt. Unser Altersdurchschnitt liegt aktuell bei 22,52 Jahren – das spiegelt den Siegburger Weg wider. Wir holen in der Regel keine fertigen Spieler und bieten Talenten die perfekte Bühne, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Für uns zählen weder Name noch Alter, sondern einzig und allein die Leistungen. Andere Vereine behaupten dasselbe, aber wir machen keine leeren Versprechen.“
... einen besonderen Zugang: „Sora Yamato (20, Anm. d. Red.) hat im Endspurt der Vorsaison bereits einige Male bei uns mittrainiert und schon nach wenigen Einheiten lautstarke Kommandos gegeben. Auf Deutsch wohlgemerkt. Und das, obwohl er erst wenige Wochen zuvor zum ersten Mal aus Japan eingereist war. Er ist ein überragender Kicker und hat das Zeug zu einem richtig guten Innenverteidiger.“
... weitere Verpflichtungen: „Wir können uns vor Anfragen kaum retten. Im vergangenen Sommer war das noch anders: Da war unser Ruf – auch wegen der vielen Trainerwechsel – mehr oder weniger ruiniert und kaum jemand wollte zu uns. Jetzt ist unser Kader nahezu komplett. Ein Torhüter, ein Zehner und ein Flügelstürmer kommen noch. Einen dieser Spieler kann man getrost als Königstransfer bezeichnen.“
... seinen persönlichen Traum: „Mein Ziel ist ganz klar: Ich will eines Tages in der Regionalliga arbeiten. Als Sportchef, denn der Trainerjob reizt mich nullkommanull. Am liebsten würde ich mir diesen Traum in Siegburg erfüllen, aber das ist kurz- und mittelfristig einfach nicht realistisch. Wir wollen in der nächsten Saison frühzeitig die Klasse sichern und wieder unter die Top Acht.“