Schwimmen nur drinnenFreibad in Sankt Augustin bleibt dieses Jahr geschlossen
Trübes Wasser im Schwimmerbecken zeigt, dass immer noch keine Filteranlage in Betrieb ist.
Copyright: Villinger
Sankt Augustin – Die Sommerferien beginnen bald. Viele Familien haben ihre Urlaube wegen der Corona-Krise abgesagt und bleiben zu Hause. Auch, weil wegen der Kurzarbeit womöglich weniger Geld in der Kasse ist. Da liegt ein Besuch im nächsten Schwimmbad nahe. Doch aufgrund eines Defektes an der Gebäudeleittechnik kann das Freibad in diesem Jahr nicht mehr geöffnet werden. Wegen der Coronabeschränkungen hätten allerdings nur 500 Badegäste pro Tag kommen dürfen. Mit insgesamt 20 000 Besuchern im Sommer hatte die Stadt kalkuliert.
Im geschlossen Freibad laufen derzeit noch die geplanten Arbeiten an einem der beiden Sandfilter, 55 000 Euro wurden dafür kalkuliert. Beim Hochfahren der Gebäudeleittechnik zur Steuerung zum Beispiel der Pumpen und Heizkessel wurde Mitte Mai allerdings festgestellt, dass Regler der Gebäudeleittechnik ausgefallen waren. Diese können nicht repariert werden, so dass alle Regler ausgetauscht und anschließend neu programmiert werden müssen. 12 000 Euro fallen dafür an.
Lieferverzögerungen
„Wir sind seit März durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. Zunächst gingen wir, wie die anderen Badbetreiber auch davon aus, dass die Freibäder in diesem Sommer nicht öffnen können. Trotzdem haben wir die geplante Sanierung des Sandfilters weiter mit Hochdruck betrieben“, so Eva Stocksiefen, Leiterin des Fachbereiches Kultur und Sport bei der Stadt. „Durch Lieferverzögerungen sind wir hier bereits in Zeitverzug geraten. Nachdem dann die Landesregierung grünes Licht gegeben hat, haben wir ein Konzept für einen Badbetrieb unter Pandemiebedingungen erstellt, um nach Abschluss der Filtersanierung starten zu können.“ Das Konzept beinhaltete bereits die notwendigen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen, Zutrittsbeschränkungen über ein Ticketsystem mit angepasster Badegastzahl, zusätzlichem Badepersonal, Reinigungskräften und Security.
Lage und Ausstattung
Das Freibad liegt in verkehrsgünstiger Lage zum Stadtzentrum, Husarenstraße 51. Zu erreichen ist es über die Arnold-Janssen-Straße.
Auf dem Gelände von rund 40.000 Quadratmetern verfügt das Freibad über vier beheizte Becken: ein Schwimmerbecken mit den Maßen 50 Meter mal 21 Meter, ein Springerbecken mit Sprungtürmen bis fünf Meter Höhe, ein Nichtschwimmerbecken und ein Planschbecken. Die Wassertemperatur in den einzelnen Becken beträgt mindestens 22 Grad.
Das Freibad ist mehr als 40 Jahre alt. Außerplanmäßige Ausfälle, die zu einer zeitweisen Schließung des Freibades führten, gab es zuletzt 2019 für vier Tage und davor 2014 für rund drei Wochen nach einem Rohrbruch im Bereich des Schwimmerbeckens. (vr)
Nachdem bis zuletzt nicht sicher war, wann alle Arbeiten abgeschlossen seien, hätte sich die Verwaltung „schweren Herzens dazu entschieden, dass Freibad diesen Sommer nicht mehr zu öffnen“. Dafür ginge nächste Woche das Hallenbad Menden an den Start, was „sicherlich Gesundheits- und Sportschwimmer freut, aber natürlich kein Ersatz für das Freibad ist.“
Aufgrund der Unwägbarkeiten wurden bislang noch kein zusätzliches Bad- und Kassenpersonal, notwendiger Sicherheitsdienst oder Reinigungskräfte eingestellt oder beauftragt. Auch ein Ticketsystem, das für die Begrenzung der Badegäste erforderlich wäre, wurde noch nicht bestellt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Das Hallenbad Menden öffnet zunächst zu den bekannten Öffnungszeiten und bleibt, anders als üblich, in diesem Jahr auch während der Sommerferien geöffnet. Sollte sich ein größerer Bedarf herausstellen, könnten die Badezeiten sogar erweitert werden. Es wird keine Badezeitbegrenzung eingeführt, da sich die Badegäste im Hallenbad Menden erfahrungsgemäß selten länger als zwei Stunden aufhalten.
Das Hallenbad Menden hat zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag 6.30 bis 8 Uhr und 14 bis 21 Uhr, Mittwoch 14 bis 21 Uhr, Donnerstag 6.30 bis 8 Uhr und 14.30 bis 21 Uhr, Freitag 13.30 bis 21 Uhr, Samstag 7 bis 12.30 Uhr und Sonntag 8 bis 12 Uhr.