Hochschule Bonn/Rhein-SiegWie Bürger sich an der Wissenschaft beteiligen können
Sankt Augustin – Sich um die Umwelt zu kümmern – das ist zunehmend etwas, das viele Menschen sich zum Ziel gesetzt haben und sich damit in Vereinen und Initiativen engagieren, und das durchaus mit Verbindung zur Wissenschaft. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) war jetzt zwei Tage lang Gastgeberin des Forums Citizen Science 2022.
Initiativen und Projekte aus Deutschland, der Schweiz und Österreich vermittelten am Campus Sankt Augustin ein anschauliches Bild davon, wie die Wissenschaft und die Gesellschaft zusammenarbeiten können. „Bürgerwissenschaften ist das Schlagwort“, sagt Professorin Wiltrud Terlau. Eine Zusammenarbeit, die für beide Seiten ergänzend sei.
Hochschule Bonn/Rhein-Sieg hat fünf Citizen Labs
Ein Beispiel: Hausgärten beeinflussen das ökologische System in Wohngebieten. Aber welchen Beitrag genau leisten private Grünflächen? Eine Fragestellung, wie geschaffen, um Bürgerinnen und Bürger in die Forschung einzubeziehen. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat 2018 mit dem Projekt „Campus To World“ seine Bürgerwissenschaften ins Leben gerufen.
Sie möchten sich beteiligen?
Die Hochschule hilft Menschen, die sich engagieren möchten, dabei, ein für sie geeignetes Projekt zu finden. Sie können eine E-Mail an die Hochschule schicken und darin auch schon eigene Stärken und Wünsche in wenigen Sätzen beschreiben.
Inzwischen gibt es fünf solcher bürgerwissenschaftlicher Labore oder „Citizen Labs“ an der Hochschule. Bürger beobachten zum Beispiel das Pflanzenwachstum oder melden Tiersichtungen. Es können aber auch interessante geologische Besonderheiten katalogisiert oder aber statistische Auswertungen unterstützt werden.
Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten sich einige Initiativen. So stellte etwa das Helmholtz Center for Environmental Research (UFZ) aus Leipzig ein Projekt zum Monitoring von Fließgewässern durch Bürgerforschende vor. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof und das Universitätsklinikum Frankfurt am Main zeigten, wie sich seltene Erkrankungen bürgerwissenschaftlich erforschen lassen.
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Der deutschen Sprache widmet sich die Universität Wien mit ihrem Projekt „Wortgut – Lexikographie neu gedacht“. Das Forschungszentrum Jülich hatte sein Bioökonomiemobil nach Sankt Augustin mitgebracht. In dem „Tiny House“ aus erneuerbaren Materialien erfuhren die Besucherinnen und Besucher, was genau Bioökonomie ist und welche Bedeutung sie für den Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier hat.