Nach Covid-19-ErkrankungSankt Augustiner Judoka holt Bronze bei Grand Slam Turnier
Sankt Augustin – Nach überwundener Covid-19-Erkrankung ist Johannes Frey beim Grand-Slam-Turnier im russischen Kazan eindrucksvoll auf die internationale Bühne zurückgekehrt. Der Schwergewichtsjudoka aus Sankt Augustin sicherte sich im Kampf gegen den Rumänen Vladut Simionescu die Bronzemedaille. Nach zweieinhalb Minuten Kampfzeit bezwang er seinen Gegner mit einer Ippon-Wertung.
Nach einem Freilos in der ersten Runde hatte er bereits den Kasachen Yelaman Yergaliyev ausgeschaltet, bevor er im Viertelfinale gegen David Moura (Brasilien) kurz vor Schluss den Kürzeren zog. In der Hoffnungsrunde konnte der Weißrusse Aliaksandr Vakhaviak nicht antreten und so zog das Ass des JC 71 Düsseldorf automatisch in den Kampf um Platz drei ein.
Brüder Frey weiter auf Kurs für Olympische Spiele
Für seinen Bruder Karl-Richard lief es alles andere als rund: Bereits im ersten Kampf unterlag er dem Weltranglisten-131. Bekarys Saduakas (Kasachstan) und schied aus. Vater Karl-Heinz fieberte in den heimischen vier Wänden im Internet und vor dem TV-Gerät mit: „Johannes hat sich in Olympia-Form gezeigt, bei Karl-Richard fehlt etwas die Kampfpraxis; er hat seinen Gegner nicht unter Kontrolle bekommen. De facto ist aber nichts passiert in der bereinigten Olympia-Qualifikationsrangliste. Das olympische Feuer brennt für beide weiter.“
Johannes Frey belegt in der Weltrangliste Platz 23, wäre als 15. in der „bereinigten“ Version aber für Tokio qualifiziert. In diesem Ranking genügt nämlich eine Top-18-Platzierung.
Da jede Nation nur einen Kämpfer pro Gewichtsklasse melden kann, wird im bereinigten Klassement nur der beste Judoka einer Nation aufgeführt; die Landsmänner werden gestrichen. Bruder Karl-Richard ist ebenfalls 23. in der Weltrangliste (bis 100 kg). Nach Bereinigung rückt er auf Rang 17 vor und hätte das Olympia-Ticket ebenfalls sicher.
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Zuvor hatte Moritz Plafky vom JC Hennef Platz sieben (bis 60 kg) belegt, wofür er 260 wertvolle Punkte für die Weltrangliste sammelte. Nach einem Sieg in der Vorrunde gegen Mohamad Akkash konnte er sich im Achtelfinale gegen den Franzosen Jolan Florimont im Golden Score – also nach Ablauf der regulären Kampfzeit – durchsetzen.
Im Viertelfinale schickte der Russe Robert Mshvidobadze den Hennefer allerdings in die Trostrunde. Dort musste der 25-Jährige im Kampf gegen den Russen Ayub Bliev bereits nach 39 Sekunden eine Ippon-Wertung gegen sich hinnehmen. Als Weltranglisten-26. bleibt der gebürtige Siegburger aber weiter im Olympia-Rennen. Nach Bereinigung wäre er 18., was also noch gerade so reichen würde.
Weltmeisterschaft in Ungarn hat große Bedeutung
Sein Hennefer Heimtrainer Kamen Kasabov blickt bereits Richtung WM im ungarischen Budapest (6. bis 13. Juni): „Das ist für Moritz und die Konkurrenz die letzte Chance, um Punkte für Olympia zu sammeln. Neben Moritz werden sich wohl ein Tscheche, Aserbaidschaner, Bulgare und Portugiese noch um die verbleibenden Tickets streiten, wobei nicht klar ist, wie viele am Ende genau vergeben werden.
In diesem Fünfkampf schätze ich Moritz‘ Chancen gut ein. Es wird ein enges Rennen, bei dem wenige Punkte den Unterschied ausmachen dürften.“