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Lösung für kurze WegeAngebot von Leihrädern in Sankt Augustin soll ausgebaut werden

Lesezeit 2 Minuten

Wenn der nächste Bus erst in 20 Minuten kommt, kann man nachts mit dem Leihrad schnell nach Hause fahren. Das Angebot soll in Sankt Augustin ausgebaut werden.

Sankt Augustin – An acht Sammelstationen stehen seit Oktober 40 Leihräder zur Verfügung. „Zu wenig, um dauerhaft ins tägliche Leben einfließen zu können“, stellte Claudia Feld-Wielpütz (CDU) in der ersten Sitzung des neu gegründeten Mobilitätsausschusses mit dem Vorsitzenden Thomas Pätzold (Grüne) fest.

Das sah auch Martin Metz (Grüne) so. Er forderte mindestens 15 weitere Stationen für mindestens 35 zusätzliche Fahrräder. Beigeordneter Rainer Gleß berichtete von aktuellen Planungen. Im Sommer werde die Zahl der Leihräder im Stadtgebiet auf 75 aufgestockt.

„Mit Leihfahrrädern macht man in der Regel keine langen Touren. Zwei bis vier Kilometer Strecke werden zurückgelegt“, schilderte Metz den anderen Mitgliedern des Gremiums.

Stationen an Hochhäusern

Leihfahrräder würden von Menschen genutzt, die ohne eigenes Auto mobil seien. Und wenn es „praktischer ist, eine kurze Strecke schnell mit dem Rad zurückzulegen, weil der nächste Bus erst in 20 Minuten kommt“, seien sie eine perfekte Lösung. Deshalb sei es wichtig, das Angebot weiter konsequent auszubauen. Er schloss sich damit der Forderung von Feld-Wielpütz an.

Karl-Heinz Schütze (FDP) regte sogar an, gezielt an Hochhausstandorten neue Stationen zu errichten, weil dort auch viele Menschen und damit potenzielle Nutzer leben würden.

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Das System, das gemeinsam mit Siegburg, Niederkassel und Hennef eingeführt worden war, laufe „im Prinzip sehr gut“, sagte Gleß. Allerdings fehle eine Schnittstelle nach Bonn. Dort könne man zurzeit noch keine Leihräder aus dem Stadtgebiet abstellen. Dazu würden bereits Gespräche geführt, und Lösungen seien in Vorbereitung. „Das ist auch wichtig“, betonte Sascha Bäsch (SPD). Sonst werde man auf dem Weg nach Bonn „in Hangelar vom Rad geworfen“.

E-Bikes sollen hinzukommen

Gleß betonte, dieses umweltfreundliche Projekt mit Leihrädern müsse „dynamisch sein“. Es bedürfe der stetigen Anpassung und Weiterentwicklung. Irgendwann könnten sogar E-Bikes geliehen werden können. Und an einen weiteren Ausbau der Stationen sei auch gedacht.

Im Prinzip solle in jedem Stadtteil eine Station zu finden sein. „Und bitte nicht nur entlang der Line 66“, betonte René Puffe (CDU). In seiner Brust schlägt auch das Herz des Ortsvorstehers von Niederpleis, wo bekanntlich keine Schienen der Stadtbahn verlaufen.