Ausflug ohne Barrieren16 Ziele in Sankt Augustin, die im Rollstuhl erreichbar sind
- Der neue Stadtplan Sankt Augustin umfasst 16 sehenswerte Ziele, die komplett oder zumindest teilweise barrierefrei erreichbar sind.
- Der Plan sei ein Produkt, an dem viele Menschen engagiert mitgearbeitet hätten.
- Irgendwann soll auf dem Gebiet der Stadt jeder Mensch die Möglichkeit haben, überall hinzukommen.
Sankt Augustin – „Wir leben im Zeitalter der Inklusion“, sagt der Beigeordnete Rainer Gleß bei der Vorstellung des neuen Stadtplanes. Darin sind 16 sehenswerte Ziele markiert, mit dem Hinweis, ob sie völlig oder zumindest teilweise barrierefrei erreichbar sind, zum Beispiel die Christusstatue hinter dem Kloster der Steyler Missionare. „Der Plan ist ein weiterer Schritt zu einem großen Ziel“, betont Gleß. Irgendwann müsse auf dem Gebiet der Stadt jeder Mensch die Möglichkeit haben, überall hinzukommen. Barrieren sollten verschwinden. Aber das sei ein langer Weg.
Damit dies konsequent weiter betrieben werde, kümmere sich Stefanie Otto bei der Stadt um dieses Thema. Sie berichtete, der Plan sei ein Produkt, an dem viele Menschen engagiert mitgearbeitet hätten. Dazu gehört Rabea Hinzen aus dem Tiefbauamt, die seit einem schweren Motorradunfall im Rollstuhl sitzt. Bei der Vorstellung des Stadtplanes war sie dabei. Auch der sehbehinderte Marc Petri habe wertvolle Hinweise gegeben. „Dass einfache Bordsteine oder auch Telefonkästen am Gehweg wertvolle Orientierungshilfen sind, hat er mir nachvollziehbar erklärt“, schildert Otto.
Hinweise erwünscht
Wer in der Stadt Stellen kennt, die nicht barrierefrei sind, kann sich an Stefanie Otto wenden. Sie ist im Rathaus tagsüber unter 02241/24 33 60 zu erreichen. Ein Foto mit der Bezeichnung der konkreten Stelle, an der das Problem besteht, wäre hilfreich. Die Anregungen könnten dann bei der nächsten Auflage des Stadtplanes berücksichtigt werden. Hinweise gern auch per E-Mail. (vr)
stefanie.ott@sankt-augustin.de
Umdenken in der Gesellschaft
Der alte Plan hatte noch den Titel „Rollstuhlwanderplan“. Er umfasste 46 Kilometer Wegenetz. Der neue zeigt schon 60 Kilometer auf. „Das Umdenken in der Gesellschaft hat dazu geführt, dass der Begriff Behinderung nicht mehr so stigmatisiert ist wie früher“, erläutert Gleß. Deshalb habe sich auch die Ausdrucksweise gewandelt, jetzt werde von barrierefrei gesprochen. Damit seien auch Menschen eingeschlossen, die nicht auf den Rollstuhl angewiesen seien, jedoch bei Hindernissen wie hohen Bordsteinen Probleme hätten.
Das könne zum Beispiel ein Rollator sein, der plötzlich angehoben werden müsse. Wertvoll sei die Unterstützung eines Geografiestudenten der Universität Bonn gewesen, der „die Wege alle abgegangen ist, um die Angaben im Stadtplan zu überprüfen“, erzählt Otto, die sich freuen würde, wenn aus der Bevölkerung weiter Unterstützung für das Projekt käme (siehe „Hinweise erwünscht“).
Das könnte Sie auch interessieren:
Der Plan „Rund um Sankt Augustin – barrierefrei“ zeigt auch Stellen auf, die noch nicht barrierefrei sind, wie zum Beispiel die Kreuzung Geislarer Straße/Bahnhofstraße in Meindorf. Steigungen auf den Wegen, die mehr als sechs Prozent betragen, sind an schwarzen Pfeilen zu erkennen. Wo man barrierefrei in die Bahn einsteigen kann, erfährt man ebenfalls.
Der Plan wurde in einer ersten Auflage von 1000 Stück erstellt und liegt kostenlos im Foyer des Rathauses aus, ist aber auch im Bürgerservice erhältlich. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Stadt, Suchwort: Stadtplan.