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Bürgerwald geplantIn Sankt Augustin pflanzen Bürger Bäume zur Erinnerung

Lesezeit 3 Minuten
Ratsmitglied Gabriele Gassen von den Grünen an der Wiese in Sankt Augustin, wo der Bürgerwald entstehen soll.

Auf der Wiesenfläche rechts soll ein Bürgerhain entstehen. Gabriele Gassen von der Ratsfraktion der Grünen hat sich für das Projekt eingesetzt.

Rund 60 Bäume sollen in der Siedlung am Pleiser Wald als Spende zu besonderen Anlässen wie Hochzeit oder Geburt gepflanzt werden.

Für Gabriele Gassen geht ein Wunsch in Erfüllung. „Endlich ist der Startschuss für den neuen Bürgerhain in Niederpleis gefallen“, so die Ratsfrau der Grünen. Seit drei Jahren ist sie nun schon mit diesem Projekt in ihrem Wahlkreis beschäftigt.

Der Platz ist klug ausgewählt. Zwischen dem Pleiser Wald und der Wohnbebauung befindet sich ein Grünstreifen mit einem Spielplatz am Ende. Hier soll das neue Projekt seine Heimat haben. „Mit rund 60 Bäumen, darunter bereits zehn durch die Stadtwerke gesponsert, können Bürger ein Ort der Erinnerung schaffen und gleichzeitig etwas gegen den Klimawandel tun“, so Gassen.

Die Stadt Sankt Augustin stellte 43.000 Euro für das Projekt im Etat ein

Die Idee kam in der Frauengruppe der Grünen auf, als mit Hebammen über ein neues Geburtshaus und Dinge, die dazu passen, gesprochen wurde. Ein solches Projekt fand großes Interesse bei allen. „Der Ursprung des Bürgerhains liegt in der Idee, jedem die Möglichkeit zu bieten, einen Baum zu pflanzen, sei es aus Tradition oder zu besonderen Anlässen wie der Geburt eines Kindes oder auch zur Hochzeit“, so Gassen. Und sie schob dieses Thema noch einmal an. 43.000 Euro wurden im neuen Etatentwurf der Stadt dafür bereitgestellt.

„Wir Grünen sehen den Bürgerhain als einen weiteren Baustein für gelebten Klimaschutz. Damit auch diejenigen, die keinen eigenen Garten besitzen, nun die Möglichkeit haben, sich aktiv für mehr Grün einzusetzen“, betont Gassen.

Damit auch alle mitmachen können, ist die Beteiligung am nachhaltigen Projekt einfach. Interessierte können bei sich beim Büro für Natur- und Umweltschutz der Stadt telefonisch, 02241/243330, oder per E-Mail melden. Sie erhalten dann eine Auswahlliste der noch verfügbaren Bäume. Die Reservierung erfolgt verbindlich, die Spender erhalten eine umfassende Dokumentation, darunter eine Urkunde, eine Einladung zur offiziellen Übergabe und eine Hinweistafel am Baum. Die Stadt pflegt und unterhält den Baum langfristig. Die Spender müssen sich darum nicht kümmern.

„Die Wiedererkennung durch ein Schild ist wichtig“, so Gassen. Die Spenderin oder der Spender kann somit jederzeit zu seinem Baum kommen. Gassen, die selber stolze Oma ist, sieht darin auch einen pädagogischen Effekt. Mit den Enkelkindern könne beim Besuch des eigenen Baumes ein Bezug zur Natur hergestellt werden. Von der Stadt gibt es eine Urkunde mit einem individuellen Text dazu.

Auch an eine Einladung zur Übergabe der Bäume ist gedacht. „Damit bekommt die Spende einen ganz offiziellen Charakter“, berichtet Gassen. Die finanzielle Unterstützung für die Baumspende beträgt je nach Pflanzgröße mindestens 400 bis 800 Euro, aber auch individuelle höhere Beträge sind willkommen. Damit könnten dann andere Baumprojekte in der Stadt finanziert werden.

An der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg soll ein Klimahain entstehen

Im Zentrum von Sankt Augustin gibt es noch eine weitere Stelle, an der Bürger in Zukunft einen Baum spenden können. Der Klimahain an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. „Eigentlich sollte dort ein Förderprojekt des Landes NRW umgesetzt werden, aber die Antragstellung dauerte ihre Zeit. Und dann wurden die Bäume schon gepflanzt und somit war keine vorherige Förderung mehr möglich“, berichtet Gassen über die Auskunft der Stadt an sie zu diesem Projekt. Es soll wie auch der Bürgerhain maßgeblich zur Förderung von Artenvielfalt, Natur und einem gesunden Stadtklima beitragen.

Auch ein geplanter Foodgarden in Hangelar gehört dazu. 50.000 Euro wurden ebenfalls für ihn im neuen Haushaltsentwurf bereitgestellt. Er soll als Streuobstwiese gepflanzt werden. „Die Bürgerinnen und Bürger können dort in einigen Jahren selber ihr Obst ernten“, so Gassen über die naturnahe Selbstversorgung beim Spaziergang. Und nicht nur die Menschen profitieren von ihm. Auch Vögel, Insekten und andere Tiere werden dort eine Heimat finden.