Bürgermeister Max Leitterstorf übergab die Insignien der Macht an die designierten Tollitäten, bevor sie die Herrschaft über das närrische Volk übernahmen.
PrinzenproklamationErstmals führt in Sankt Augustin ein Dreigestirn die Jecken durch die Session

Die Prinzengarde stellt mit Prinz Robert I. (2.v.r.), Bauer Dirk (1.v.l.) und Jungfrau Jockeline (r.) das erste Dreigestirn der Stadt Sankt Augustin. Sie mussten vor der Proklamation musizieren.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Es herrschte brodelnde Stimmung in der Aula der Realschule Niederpleis, obwohl das Geheimnis um die Tollitäten keines war. Längst hatte sich das Dreigestirn der Öffentlichkeit vorgestellt. Und doch war es anders, denn erstmals gibt es in der kommenden Session für Sankt Augustin Prinz, Bauer und Jungfrau.
Um so ausgelassener wurde es, als sie schließlich in den Saal einzogen, für die wenigen Meter gefühlt eine Viertelstunde benötigten. Prinz Robert I. (Kannberg), Bauer Dirk (Heinig) Jungfrau Jockeline (Joachim Wahl) enterten zur Musik „Echte Fründe“ von den Höhnern die Bühne. Bürgermeister Max Leitterstorf hatte das organisiert, denn das sind sie im wirklichen Leben. Deshalb konnte es für den Prinzen nur ein Dreigestirn sein. Die Prinzengarde folgte seinem Wunsch.
Der Musikzug muss in der Session auf zwei Aktive verzichten
Noch andere Verbindungen zeichnete Leitterstrof nach. So fahren Prinz und Bauer Motorrad bei den „Sackjesechtern“, die Mitglieder des Motorradclubs meldeten sich lautstark. Mit der Jungfrau dagegen ist die Musik einigendes Element, beide spielen aktiv im Musikzug der Prinzengarde. Der muss den herben Verlust in der laufenden Session verschmerzen.
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Lena Derheim begeisterte in ihrer ersten Session als Tanzmariechen mit gelungenen Spagatsrpüngen.
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Echte Fründe mussten die Drei dann live performen. Robert I. mit der Piccoloflöte, Joockeline mit dem Trömmelche und Dirk mit einer wirklich kleinen Triangel, ein netter Kontrast zu dem baumlangen Kerl. Adjutant Andreas Harmke bewies sich als Notenständer. Ihr närrisches Volk ließ sie nicht im Stich, nach wenigen Tönen schon stieg der vielstimmige Chor mit ein und trug sie durch den Song.
Anschließend gab es von Leitterstorf die Insignien der Macht. Das Zepter für den Prinzen, einen Dreschflegel für den Bauern und einen Spiegel für das „Schönste, was Sankt Augustin zu bieten hat“, so der Bürgermeister. Aufs Stadtsäckel brauchen sie nicht zu hoffen, ihre Regentschaft müssen sie schon aus eigenen Mitteln stemmen.
Landtagsmitglied Lienesch übernahm Moderation der Proklamation
Robert Kannberg ist ein gestandener Karnevalist, Querflötist im Musikzug der Prinzengarde und nebenbei noch deren zweiter Vorsitzender. Der 61-Jährige ist im hessischen Bebra geboren und inzwischen Pensionär. Zu seinen Hobbies zählen neben dem Karneval und dem Motorradfahren Lesen und Musik.
Sein Bauer Dirk Heinig ist 54 Jahre alt und in Bonn-Beuel geboren. Er hat zwei Kinder und einen Enkel. Der Groß- und Außenhandelskaufmann für die Fachrichtung Baustoffe ist seit 2015 Aktiver in der Prinzengarde und hat neben dem Motorradfahren die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin, Einheit Mülldorf, als Hobby. Seine Hofdame ist Jessica Engstler.
Joachim Wahl heißt als Jungfrau Jockeline. Der 68-Jährige ist der Senior des Trios und wie sein Prinz im Musikzug aktiv, als Trommelspieler. In Soest geboren ist der gelernte Bäcker heute Rentner, nachdem er als Lagerarbeiter bei der Firma Henrich gearbeitet hat. Seine Hobbies sind Schalke 04, Dart, Knoobeln und die Schützenbruderschaft Maria Königin, bei der er seit 2020 Kommandeur ist. Seine Hofdame ist Jessica Schaal.
In Ermangelung eines Präsidenten hatte Landtagsmitglied Sascha Lienesch (CDU) die Moderation der Proklamation übernommen. Er erledigte seinen Job unaufgeregt und souverän, auch bei der Ansage der Tanzgarden, der Köbesse und Liselotte Schwaderlappen und am Ende der Ratsherren Unkel.