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BrandschutzKreisverwaltung in Siegburg erklärt Sanierungspläne

Lesezeit 3 Minuten
Ein Sitzungssaal mit hölzernen Wandverkleidungen.

Der Dr.-Franz-Möller-Saal und die beiden angrenzenden kleineren Säle Bröl und Walbach im Kreishaus sollen saniert werden.

Am Donnerstag beginnt die abschließende Beratung des Kreishaushalts, die SPD fordert einen Verzicht auf das Vorhaben.

Nach der Sanierung ist vor der Sanierung: Während die 2014 begonnene Brandschutzsanierung des Kreishauses bis auf Restarbeiten abgeschlossen ist, ist eine weitere große Baustelle dort offenbar unabwendbar: Ab 2027 sollen der große Sitzungssaal und die angrenzenden Säle Bröl und Walbach umfassend renoviert werden.

Daran führe kein Weg vorbei, erklärten übereinstimmend bei einem Pressegespräch Landrat Sebastian Schuster, Kreisdirektorin Svenja Udelhoven und Liliane Jeromin, die Leiterin des Amts für Gebäudewirtschaft. Schon länger habe der unlängst in Dr.-Franz-Möller-Saal umbenannte Kreistagssaal samt der beiden Nebenräume nur noch mit einer Sondergenehmigung für Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen genutzt werden dürfen. Am 30. Juni ist nun auch diese ausgelaufen.

Es ist keine Maßnahme, um alles schick zu machen
Kämmerin Svenja Udelhoven

Der Brandschutz sei dafür verantwortlich, erläuterte Svenja Udelhoven: „Es ist keine Maßnahme, um alles schick zu machen.“ Es müsse eine Entrauchungsanlage eingebaut werden, präzisierte Liliane Jeromin, außerdem müssten die Wandverkleidungen ertüchtigt werden, um in Zukunft die Brandschutzklasse 1 – „schwer entflammbar“ – zu erfüllen.

Aber auch die Installation von zeitgemäßer Sitzungstechnik sei notwendig, sagte Udelhoven, die auch Kämmerin ist. Und beides – Brandschutz wie Sitzungstechnik – mache Eingriffe in die Decke unvermeidbar. Und die ist mit Asbest belastet, eine Schadstoffsanierung die notwendige Folge.

Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in einem Sitzungssaal. Alle tragen FFP2-Masken

In der Hochphase der Coronapandemie unterstützten im großen Sitzungssaal Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr die Kreisverwaltung bei der Kontaktverfolgung von Infizierten.

Aus der großen und deutlich über 50 Millionen Euro teuren Brandschutzsanierung des Kreishauses habe man damals die nun zur Erneuerung anstehenden Säle ausgenommen. Das sei personell nicht zu stemmen gewesen, sagte Liliane Jeromin. In dieser Zeit seien auch das Berufskolleg in Hennef, das Jugendhilfezentrum in Eitorf und auch zwei Rettungswachen geplant worden, sagte der Landrat.

Das sei nicht „nice to have“, erklärte am Mittwoch Landrat Sebastian Schuster, es sei auch „kein Schickimicki“ geplant. Das Vorhaben garantiere für die Säle, die jährlich für etwa 1000 Veranstaltungen genutzt würden, einen baulichen Zustand, der eine Nutzung über die kommenden 50 Jahre erlaube. Schuster und Udelhoven reagierten auch auf einen Antrag der SPD zur Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstag.

Deren Fraktion beantragt die Streichung des Vorhabens, will „erreichen, dass einerseits für die Kommunen keine Mehrbelastungen entstehen“. Zugleich sollten mit dem eingesparten Geld bisher nicht bewilligte Anträge von Trägern aus den Bereichen Soziales, Gesundheit und Jugend unterstützt werden.

Im Rhein-Sieg-Haushalt gibt es schon 1,6 Millionen Euro an Rückstellungen

Der in der kommenden Woche zur Abstimmung stehende Haushaltsentwurf für 2025 und 2026 werde durch das Vorhaben gar nicht belastet, erklärte dazu Svenja Udelhoven. Erst ab 2027 werde sich die Sanierung als Abschreibung im Haushalt niederschlagen. Da es sich weitgehend um Investitionen handele, bringe aber ein Verzicht auch keine Entlastung der Kommunen bei der Kreisumlage.

Schon jetzt gebe es Rückstellungen in Höhe von 1,6 Millionen Euro, so die Kämmerin. Aktuell plant man im Kreishaus mit einem Aufwand von 5,6 Millionen Euro. Man habe aber einen Risikopuffer von 30 Prozent vorgesehen, sagte Svenja Udelhoven. Außerdem sind jährliche Baukostensteigerungen von acht Prozent eingepreist. Baubeginn könnte wohl 2027 sein, berichtete Liliane Jeromin, die Bauzeit werde wohl ein Dreivierteljahr betragen.