Für die Freiwillige Feuerwehr Königswinter häufen sich die Unfälle auf der A3. Polizei und Autobahn GmbH sehen das anders.
Auf der A3Polizei sieht trotz vieler Unfälle keinen Unfallschwerpunkt am Kreuz Siegburg/Bonn
Immer wieder kommt es auf der Autobahn 3 rund um das Autobahnkreuz Bonn/Siegburg zu Unfällen, zum Teil mit Schwerverletzten. Zuletzt fuhr ein Wohnmobil am Montag, 18. Dezember, ins Staunende, das sich an der Baustelle gebildet hatte. Der Fahrer und seine Ehefrau wurden lebensgefährlich verletzt, drei weitere Menschen leichter.
Für die Kräfte der Feuerwehr Königswinter häufen sich diese Einsätze. „Wir fahren beinahe jede Woche auf die A3, im Turnus der letzten Monate kann man sagen, dass rund alle zwei Wochen eine Person eingeklemmt ist“, sagt der stellvertretende Pressesprecher der Feuerwehr Königswinter, Marc Neunkirchen. Auffallend häufig seien Lkw beteiligt, die Unfallszenarien seien umfangreich und forderten die Feuerwehr ganz besonders – technisch, personell, aber auch psychisch.
Viele Unfälle auf der A3 fordern die Feuerwehr Königswinter
Ein Ende sei nicht abzusehen. Die A3 Richtung Köln werde weiterhin durch die Baustelle gestört sein, Unfälle an Stauenden seien vorhersehbar. Neunkirchen: „Wir sind eine ehrenamtliche Feuerwehr und für die technische Hilfeleistung ausgerüstet und spezialisiert. Der Einsatz mit eingeklemmten Personen fordert das ehrenamtliche Personal.“
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Eine besondere Häufung schwerer Unfälle sieht die Autobahnpolizei jedoch auf dem betroffenen Stück zwischen dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg und der Anschlussstelle Siebengebirge nicht.
Autobahnkreuz Siegburg/Bonn: Neun Schwerverletzte bei 23 Unfällen in elf Monaten
Auf einer Streckenlänge von etwa zehn Kilometern seien vom 1. Januar bis Ende November 23 Verkehrsunfälle statistisch erfasst, teilte Polizeihauptkommissar Sascha Wallmeroth auf Anfrage mit. Neun Menschen wurden bei diesen Unfällen schwer, 17 leicht verletzt. Blechschäden erfasse die Statistik nicht, so Wallmeroth.
Ein Unfallschwerpunkt ist der Abschnitt damit nicht; erst wenn innerhalb eines Kilometers sechs vergleichbar Unfälle eines Gefahrentyps – mit Todesfolge, mit Schwerverletzten, mit Leichtverletzten oder mit großem Sachschaden – passieren, wird dies in der Statistik als Unfallhäufungsstelle erfasst. „Das Unfallaufkommen kann insgesamt, auch unter Berücksichtigung der hohen Verkehrsbelastung auf diesem Abschnitt, als unauffällig bezeichnet werden“, so der Kommissar.
Die Baustelle sei acht Kilometer vor ihrem Beginn mit den verkehrsabhängigen LED-Stauwarnanzeigen ausreichend beschildert, so Wallmeroth. Bereits mit Einrichten der Baustelle sei ein Geschwindigkeitstrichter aufgestellt worden, mit dem der Verkehr im Vorfeld der Baustelle zunächst auf 100, dann auf 80 und schließlich im Einfahrtsbereich der Baustelle auf 60 km/h heruntergebremst werde, sagt auch Sabrina Kieback von der Autobahn GmbH.
Allerdings weist Kieback daraufhin, dass erst nach Abschluss des Kalenderjahres die Einstufung von Streckenabschnitten als Unfallhäufungsstelle erfolge, wenn alle Unfälle bekannt seien. Die jährliche Unfallkommission, bestehend aus Straßenbaulastträger, Verkehrsbehörde und Polizei, beschließe dann verkehrliche und bauliche Maßnahmen, sollte ein Abschnitt als Schwerpunkt identifiziert werden.
„Grundsätzlich stehen die Autobahnpolizei und der Straßenbaulastträger sowie die Straßenverkehrsbehörde in engen Kontakt, um Unfalllagen zu sichten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen“, so Kieback.