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Kaffeebohnen in FlaschenKleinröster aus Siegburg wurde auf Anuga gefeiert

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Auf der Anuga präsentierte Uwe Prommer die neuen Flaschen: aus dunklem Glas und mit neuem Aromasiegel.

Siegburg – „Wir kennen jede Bohne mit Vornamen“, steht auf der Werbepostkarte. Ein Anspruch, den Uwe Prommer nicht halten kann, wie er einräumt. Aber nach wie vor verkauft der Siegburger über seine Firma Cofi Loco „nur Kaffee aus Ländern, die ich selbst oder meine Mitarbeiter bereist haben.“

Abgefüllt in Mehrwegflaschen aus Glas, bringen Prommer und seine sechs Beschäftigten die Bohnen in den Handel. Und zuletzt auch zur Fachmesse Anuga in Köln, wo sie auf gute Resonanz stießen, von einigen Agenturen als „Weltneuheit“ gefeiert.

Im August 2018 Cofi Loco in Siegburg eröffnet

Die fehlende Baugenehmigung für die geplante Kaffeerösterei brachte den heute 56-Jährigen 2018 dazu, von seinem Biobauernhof in Hennef wieder in die Kreisstadt zu ziehen. Im August des Jahres eröffnete er das „Cofi Loco“ an der Wilhelmstraße, von Anfang an nur mit eigenem Kaffee im Ausschank.

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Das Motto „verrückt nach Kaffee“ pflegen Uwe Prommer und seine Mitstreiter auch im gleichnamigen Café.

Noch wird hier auch geröstet – bislang nur Bohnen aus Mexiko, Indonesien und Peru – und auch abgefüllt. Der alte Spiegelsaal des einstigen Hotel Felder dient als Lager, nebenan dreht sich der große Rührer der Röstmaschine. Doch nicht mehr lange. „Wir sind mitten im Umzug“, in einer Halle an der Industriestraße wird künftig die Produktion stattfinden.

Neue Flasche aus dunklem Glas

Viel Platz brauchen Abfüllung und Lagerung der typischen Mehrwegflaschen, in denen Prommer seinen Kaffee vermarktet. „Mit Tüten könnten wir noch eine Weile hier sein.“

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90 Kilo Rohbohnen fasst die große Maschine, in Mehrwegflaschen abgefüllt wird zur Zeit noch unter dem gleichen Dach.

Stattdessen hat er mit seinem Team die Flaschen weiterentwickelt: Dunkles Glas umhüllt den Inhalt, obwohl, so der Fachmann, das Licht den Bohnen nicht schadet, wenn es nicht allzu lange einwirkt.

Neu ist das Schutzsiegel, auch am patentierten Aromaschutzdeckel haben die Siegburger Kleinröster weiter getüftelt. Dem ist es zu verdanken, dass der beste Platz für den Kaffee im Kühlschrank ist.

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Der alte Spiegelsaal des ehemaligen Hotels Felder am Siegburger Europaplatz dient als Lager, doch wird dort der Platz knapp.

Der Deckel ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal der Siegburger, die Nachfrage ist groß. „Nicht nur von Endkonsumenten, auch von Kollegen“ – kleine Röstereien, die mit dem besonderen Deckel gern ihre eigenen Produkte verschließen möchten. „Und große, die sagen, wir haben Euch auf dem Tisch stehen.“

Kaffee in Flaschen gibt es Hit- und Edeka-Märkten zu kaufen

Nun müsse sich zeigen, ob man zu Kooperationen komme; auch die Vergabe von Lizenzen hält Prommer für möglich. Aktuell finden Kunden der regionalen Hit-Märkte und der Edeka-Märkte in NRW die Kaffeeflaschen im Regal, bei Rewe laufe das an, erzählt der Diplombetriebswirt.

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„Unser Ziel ist es, in die Bioläden zu kommen“, dort „gehören wir eigentlich rein“. Und zu Kunden, die sich darüber freuen, beim Kaffeekonsum keinen Müll zu produzieren.

„Wir machen 100 Prozent Bio“

„Wir machen 100 Prozent Bio“, versichert Prommer, als klimaneutral ist Cofi Loco ebenfalls zertifiziert. Den Versuch, als Direktimporteur Kaffee von der Insel Bali zu beziehen, hat der „Kaffee-Nerd“, wie er sich selbst nennt, als „zu schwierig“ aufgegeben. Lieferant des Kaffees ist mit der Gepa in Düsseldorf aber ein Pionier des fairen Handels mit den Ländern des globalen Südens. „Fair in alle Richtungen“, freut sich Prommer. „Also auch zu uns.“