Polizeibeamte berieten Reisende auf der Raststätte zur Sicherheit bei Autofahrten – die Verkehrsmoral sei noch intakt, so das Fazit.
Ohne erhobenen ZeigefingerPolizei informiert an Siegburger Rastplatz über Sicherheit bei Autofahrten
„Wir erleben, dass gar nicht so viel los ist“, sagt der Erste Polizeihauptkommissar Michael Lindlar. Mit seinen Kollegen von Verkehrsunfallprävention und Opferschutz der Autobahnpolizei hat er sich auf dem Rastplatz Siegburg-West an der Autobahn 3 aufgestellt. Sie schauen genau auf die ankommenden Autos, Wohnmobile und Gespanne.
Und dann bieten sie Gespräche an. „Wir sind heute die gute Polizei“, begrüßt Polizeihauptkommissar Andreas Hetzert die Niederländerin Annemartine Jansonius. Sie hat nach rund 350 Kilometern eine Pause angelegt und will noch weiter bis ins bayerische Günzburg. Die Heckklappe steht offen und gibt den Blick frei auf die Ladung. Hetzert erklärt Jansonius, dass die frei herumliegenden Gepäckstücke bei einem Unfall zu Geschossen werden könnten.
Gefahrenquellen: Ladungssicherheit, Übermüdung, mangelnde Kinder- und Hundesicherung
„Das wiegt jetzt vielleicht zehn Kilogramm, wenn es nach einem Zusammenstoß vorne ankommt, können das einige Tonnen sein.“ Die Niederländerin ist sichtlich beeindruckt und verspricht, umzupacken. Ihren Worten lässt sie Taten folgen. „Die Ansprache ist gut, das habe ich nicht bedacht“, sagt Jansonius, „jetzt kann ich es besser machen.“ Sie zeigt sich erfreut von den deutschen Beamten. „Die kamen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, das ist besser.“ Die Ladungssicherheit ist nur eines der Themen, über das Lindlar und seine Kollegen informieren.
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Andere Gefahrenquellen sind Übermüdung sowie mangelhafte Kinder- und Hundesicherung. „Wir sprechen die Autofahrerinnen und Autofahrer an, damit sie daran denken, ausreichend Pausen einzulegen, sich auszuruhen, aber auch, sich zu bewegen.“ Die Kindersicherung ist an diesem Ferienanfang kein Thema, nicht einen einzigen Verstoß haben sie zu bemängeln. Ablenkung ist ein weiterer Punkt, Kinder etwa, die während der Fahrt auf sich aufmerksam machen. „Wir bieten auch Ablenkung, aber positive. Wir verteilen Malbücher“, schildert Lindlar. Auf einem zum Beispiel zeigt sich Käpt’n Blaubär.
Repression und Verfolgung sind nicht der Auftrag
An diesem Vormittag sind es denn hauptsächlich Koffer, die nicht gut platziert sind. Die Autofahrer sind durchweg einsichtig und sichern die Gepäckstücke direkt. „Die Verkehrsmoral ist noch intakt“, stellt der Chef der Truppe erfreut fest. „Viele sind nach Kroatien unterwegs, da gibt es schon eine Menge Dinge, die mittransportiert werden.“ Auf der A 3 ist tatsächlich noch nicht viel los. Es sind einige Landsleute von Jansonius unterwegs, durchweg unauffällig.
Ein Kleinwagen, der bis unters Dach vollgestopft zu sein scheint, fährt weiter, bevor die Polizisten ihn erreichen. Repression und Verfolgung ist jedoch nicht der Auftrag. „Wir setzen hier zu Beginn des Ferienverkehrs auf Prävention“, betont Lindlar. Die erfahrenen Beamten treten freundlich auf, erklärend, aber nicht von oben herab belehrend.
Für die Zukunft schweben Lindlar weitere Möglichkeiten vor, etwa mit dem Betreiber der Raststätte auszumachen, auf den durchlaufenden Spruchbändern Tipps der Polizei zu präsentieren. „Wir müssen mit der Zeit gehen. Ich kann mir auch vorstellen, Videos zu zeigen, vielleicht Schockvideos.“ Sein Credo: „Wir wollen, dass Sie sicher ankommen.“