Am Wochenende wurde die A3-Autobahnbrücke über der Zeithstraße in Siegburg abgerissen. Wir haben die Arbeiten begleitet.
A3-SanierungWie sich eine Autobahnbrücke in Siegburg über Nacht in Schutt verwandelte
Punkt 18 Uhr war die Zeithstraße an der Autobahnbrücke der A 3 dicht. Zahlreiche Autofahrer mochten das nicht glauben, sie mussten zwischen den großen Baustellenfahrzeugen wenden. Nur wenige Minuten später schüttete ein Kipper Kies und Schotter auf die Fahrbahn. Marc Maassen, Chef der gleichnamigen Firma, schwang sich selbst auf den überdimensionalen Radlader und schob das sogenannte Fallbett zurecht.
Rund 120 Tonnen Material wurden verteilt, um den Asphalt vor den herabstürzenden Stahl- und Betontrümmern zu schützen. Denn als letzter Abbruchabschnitt musste der östliche Teil der Brücke in Richtung Stallberg abgerissen werden. Die anderen Abschnitte sind bereits ersetzt.
Stahlverwertung kompensiert Teil der stark gestiegenen Energiekosten
Schon um 19.30 Uhr ratterten die Bohrhämmer der zwei Bagger, die sich von oben an die Arbeit machten. Schnell fielen die ersten Brocken in die Tiefe. Auf einem eigenen Schotterbett stand ein weiterer Bagger mit einem Greifkopf. Dessen Fahrer schüttelte virtuos die Betonstücke von der Bewehrung, die wie ein dünnes Drahtgeflecht wirkte.
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Die so frei gelegten Eisen schnürte er zu Päckchen. Immerhin haben sie einiges an Wert. Rund 25 Tonnen waren in der an dieser Stelle gut neun Meter breiten Unterführung untergebracht. Insgesamt schätzte Maaßen das Gewicht der Trümmer auf rund 300 Tonnen.
„Heute läuft nix am Fernsehen, da habe ich gedacht, da mache ich mal schnell eine Brücke“, meinte er scherzhaft. Sein Betrieb war mit acht Lastwagen, drei Baggern und dem beschriebenen Radlader angerückt. Mit der Stahlverwertung könne er zumindest einen Teil der stark gestiegenen Energiekosten kompensieren. Rund 150.000 Liter Treibstoff verbrauchen seine Großfahrzeuge monatlich.
Am Samstagmittag war die Siegburger Zeithstraße wieder frei
Schon nach einer halben Stunde war auf der gesamten Länge das Wegknabbern zu erkennen. Die beiden Baggerfahrer arbeiteten sich auch bis zu den Widerlagern vor, die wie die Flügelwände stehen blieben. Schicht für Schicht hämmerten sie den Beton weg, um 21 Uhr war bereits die Hälfte erledigt.
„Morgen Mittag ist die Zeithstraße wieder frei“, war sich Maaßen sicher. Noch vor Mitternacht waren die eigentlichen Abrissarbeiten durch. Um 5 Uhr startete dann der Abtransport des Schutts. Die Stahlpäckchen kamen in die Verwertung.
Der Radlader schaufelte die Brocken sowie Schotter auf und kippte sie in die im Pendelverkehr fahrenden Kipper. Gegen 10.30 Uhr war der letzte Transport gemacht. Kehrmaschinen, säuberten die Fahrbahn. Maaßen sollte recht behalten, mittags war die Strecke wieder frei.