Im Dezember hatte der Rat beschlossen, zwei Gebäude zu einem zusammenzufassen. Doch die vorgelegten Pläne fanden keine Zustimmung bei den Nutzern.
Zu wenig PlatzPolitik in Siegburg fordert neue Planungen für Mensa und Theater am Bildungscampus Neuenhof

Um die Nutzung des Mensagebäudes entbrennt neuer Streit.
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3,6 Millionen Euro Ersparnis sollte der Verzicht auf einen Neubau für das Campus-Restaurant in Siegburg bringen. Der Bildungscampus Neuenhof (BCN) ist das aktuell größte Bauvorhaben in der Kreisstadt, mit einer prognostizierten Bausumme von 133 Millionen Euro, wie die CDU in einer Stellungnahme schreibt. Doch die im März vorgelegte Neuplanung für den so genannten Gebäudeteil T hat zu einer kontroversen Diskussion geführt.
Denn es zeigte sich, dass die Bedürfnisse des Vereins Theaterschatz mit Studiobühne, Schauspielschule und dem Theater Tollhaus einerseits und dem Mensa-Angebot für die Alexander-von Humboldt-Realschule und die Gesamtschule am Michaelsberg offensichtlich nur schwer in Einklang zu bringen sind. Obwohl der Beschluss damals mehrheitlich gefasst wurde, gab es nun im Vorfeld und im zuständigen Bau- und Sanierungsausschuss kontroverse Diskussionen. Der Stadtrat wird sich am 14. April mit zwei Anträgen befassen müssen.
Der Verein Theaterschatz hatte sich an die CDU gewandt
Der Theaterschatz hatte sich an die CDU-Fraktion gewandt und seine Unzufriedenheit deutlich gemacht. In Kooperation mit den Grünen sind die Christdemokraten aktiv geworden, um „hier unterstützend tätig zu werden“, wie es in der Mitteilung heißt. Die CDU-Fraktion stellt fest, dass weder mit dem Theaterschatz noch der Schule der derzeitige Planungsstand abgestimmt sei.
Anstelle einer professionellen Abstimmung von Planung und Nutzung künftiger Kooperationspartner pflegt die direkt bei Stefan Rosemann angebundene Stabsstelle BCN ein munteres Nebeneinander der Akteure, kritisiert die Fraktion. Sie fordert Bürgermeister Stefan Rosemann auf, entsprechende Strukturen zu schaffen und sich selbst der Probleme anzunehmen.
Die SPD-Fraktion hat einen Antrag eingebracht, mit dem die Planungen rund um den Gebäudeteil T konstruktiv weiterentwickelt werden sollen. Sie hat ebenfalls mit den Akteuren gesprochen. Deren Rückmeldungen sollen aufgegriffen und eine tragfähige Lösung für alle Beteiligten entwickelt werden.
„Im direkten Austausch mit den Schulen wurden nachvollziehbare Bedenken geäußert – insbesondere zur Größe der Mensa, zur Aufenthaltsqualität und zur gleichzeitigen Nutzung durch Schule und Theaterschatz“, schreibt Michael Keller, einer der beiden Fraktionsvorsitzenden, in einer Pressemitteilung. Dabei solle es um Weiterentwicklung und nicht um eine Rückabwicklung gehen.
Kultur und Bildung gehören zum Campus, brauchen aber genug Raum
Die SPD will, dass der Theaterschatz eine wichtige Rolle auf dem Campus spielen soll. „Auch aus dem Gespräch mit den Verantwortlichen des Theaterschatzes haben wir mitgenommen: Es braucht gegenseitiges Verständnis und klare Abstimmungen, um gemeinsam eine tragfähige Lösung zu erreichen“, so Keller.
Die Fraktion beantragt eine ergebnisoffene Prüfung, ob nicht vielleicht doch ein eigenständiges Campus-Restaurant-Gebäude eine „sinnvollere Variante“ wäre,„ funktional, pädagogisch und organisatorisch“. Der zweite Fraktionsvorsitzende, Lukas Wagner, ergänzte: „Kultur und Bildung gehören beide zum Campus. Aber sie brauchen ausreichend Raum und gegenseitige Rücksicht.“