Wegen Erosion der BöschungFelsbrocken im Wahnbach gesprengt
Siegburg – Zweimal hat es gestern Nachmittag gegen 16 Uhr im Siegburger Stadtteil Seligenthal laut geknallt. Der Grund dafür war ein etwa ein Kubikmeter großer Felsbrocken im Bachlauf des Wahnbachs, den das Technische Hilfswerk (THW) durch Sprengungen in seine Einzelteile zerlegte. Da nach dem ersten Versuch der Stein lediglich ein Drittel seines Volumen verloren hatte, entschieden sich die Verantwortlichen gut eine halbe Stunde später, dem Schieferbrocken erneut an den Kragen zu gehen.
Nach knapp drei Stunden war der Einsatz vorbei, und von dem circa 2,5 Tonnen schweren Findling waren nur noch kleinere Einzelstücke übrig. An dem Forstweg nach Happerschoß, am Ende des Rüdemichwegs in Seligenthal, hatte sich der Stein in Höhe des steilen Steinbruchs schon vor einiger Zeit gelöst, war über den Weg und dann fünf Meter tief in das Flussbett des Wahnbachs gerollt.
„Wir haben heute Morgen hier am Steilhang Mäharbeiten durchgeführt und dabei entdeckt, dass der Brocken der Grund dafür ist, dass die Böschung destabilisiert ist“, erklärte Ralf Beyer, Grünflächenamtsleiter der Stadt Siegburg. Offensichtlich ist der Abbruch schon etwas her, denn auf dem Stein war bereits Moos gewachsen.
Sobald das Wasser des Bachs steigt, umströmt es den Stein. Dadurch verstärkt sich die Erosion, und der Hang wurde schon gefährlich weit abgetragen. „Ab Mittwoch soll es ja wieder regnen. Der Wahnbach hat bis zu der Stelle noch einige Zuflüsse, so dass schon ein bisschen Regen hier viel verursachen kann“,berichtete Beyer.
Zwölf Einsatzkräfte des THW
Die Sprengung führte das THW mit insgesamt zwölf Einsatzkräften durch. Vier von ihnen mit der Lizenz zum Sprengen entschieden sich für 250 Gramm gewerblichen Sprengstoff, der auf den Stein gelegt und mit Sandsäcken verdämmt wurde.
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Das Ordnungsamt wurde eingeschaltet, die Siegburger Feuerwehr half mit zwölf Kameraden und drei Fahrzeugen bei dem Einsatz. Bewohner von sechs anliegenden Häusern mussten die Gebäude verlassen, die Seligenthaler Straße war bis Hausnummer 34 gesperrt. Nach der ersten Sprengung waren im oberen Teil einige Schieferplatten von dem Brocken verschwunden, doch Ralf Beyer war noch nicht zufrieden. Beim zweiten Versuch zerfiel der Findling dann schließlich in seine Einzelteile.