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Neuer Platz in Siegburg„Pandemie lehrt uns wie wichtig Begegnung ist“

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Der Platz der Begegnung in Siegburg ist eingeweiht. 

Siegburg – Aus zehn Düsen wallte der Nebel vor dem Rhein-Sieg-Forum empor. Auf den farbig beleuchteten Stufen spielten Schüler des Alleegymnasiums Beethovens „Ode an die Freude“. Zuvor hatte die 13-jährige Luise Scherer auf dem E-Cello „Don’t stop me now“ gestrichen. Ein heiterer, beschwingter Auftakt für den Platz der Begegnung, der schon zur feierlichen Eröffnung seinem Namen alle Ehre machte.

„Dieser Platz soll ein Treffpunkt werden“

„Ich wünsche mir, dass hier Siegburger Stadtleben stattfindet, dass dieser Platz ein Treffpunkt wird“, sagte Siegburger Bürgermeister Stefan Rosemann zur Begrüßung. Zumindest an diesem Samstagmittag erfüllte sich die Hoffnung.

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Überraschung zur Eröffnung: Nebel wallte aus zehn Düsen.

Bei heißen Getränken, Erbensuppe und Waffeln plauderten die Gäste an Stehtischen oder nahmen den neuen Ort auf der Tribünenanlage in Augenschein. Darunter auch zahlreiche Anwohner. „Ein toller Platz“, meinte jedenfalls Wolfgang Overath, der wie Ex-Stadtchef Franz Huhn als Ehrengast geladen war.

Um den Namen gab es Debatten

Der aktuelle Bürgermeister erinnerte an die hakelige Historie der Platzbezeichnung. Statt eine Person zu würdigen – gemeint war der verstorbene Architekt Hartmut de Corné, der den Platz geplant hatte – , habe man sich für einen Namen entschieden, der allumfassend, vielleicht auch beliebig erscheinen könnte. Aber, so Rosemann, „in der Pandemie haben wir erfahren, wie wichtig Begegnung ist. Die Gesellschaft ächzt unter dem Mangel an Kontakt und Austausch. Begegnung steht ganz oben auf unserem Wunschzettel für das nächste Jahr.“

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Manch einer hätte sich auch weniger Dominanz und mehr Kleinteiligkeit für den Platz gewünscht. Die markante Fassade des Rhein Sieg Forums brauche ein Vorfeld, das „einstimmt und hinführt“. Allerdings müsse die wichtige Frage der Verkehrsführung geklärt werden. „Davon hängt es ab, ob der Platz angenommen wird.“

André Kuchheuser, Vorstand der Stadtbetriebe, sprach von einem „genialen Entwurf“ und zeigte sich „glücklich, solch ein Entree zu haben, das die Halle verdient“ – wie auch umgekehrt. Dass der Platz, der mit 199 ansteigenden Sitzplätzen auch als Freiluft-Theater ausgelegt ist, mit sechs Wochen Verzögerung eröffnet wurde, habe mit Verzögerung bei der Materiallieferung zu tun.

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Frank Baake, Direktor des Rhein-Sieg-Forums, beobachtete von oben die Freiluft-Party auf dem Platz, der sich in einem großen Bogen von der Straße abgrenzt.

Noch warten muss auch das Publikum, bis das erste Grün sprießt. „Es ist alles gepflanzt, über 3000 Knollen wurden im Boden versenkt“, verkündete Kuchheuser.

Die Traubenkirschen, die das Portal zum Platz bilden – im Frühjahr weiß blühend und duftend – stehen ebenfalls bereits. Auf den obersten Treppenstufen wurden vier Essigbäume gepflanzt, die im Herbst flammend rot leuchten. In Kübeln werden Lavendel, Sommerspieren und Lampenputzergras wachsen. Und als erste Frühlingsboten grüßen Krokusse, Tulpen und Narzissen.