Seit 30 Jahren unterstützt der Fußballweltmeister Projekte des SKM für Menschen in Krisensituationen.
Feier im Siegburger ServatiushausWie Wolfgang Overath Weihnachten möglich macht
„Keine Wohnung, keine Arbeit, keine Arbeit, keine Wohnung“: So schildert Hans-Joachim Schmitz den Teufelskreis, in dem er sich noch zumindest befindet. Jahrelang lebte er in seinem Wohnmobil, seine Familie hatte das angestammte Haus verloren, als die Großmutter zum Pflegefall wurde. Doch er kam zurecht, arbeitete unter anderem als Paketzusteller. Doch als ein Vertrag auslief, mühte er sich vergeblich um eine neue Anstellung. Dann kam noch Pech hinzu, als das 29 Jahre alte Wohnmobil den Geist aufgab. Schmitz sich fand unversehens auf der Straße wieder.
Hilfe kam von der Notschlafstelle des SKM Rhein-Sieg, der wiederum seit nunmehr 30 Jahren auf die Unterstützung des Wolfgang-Overath-Fonds für benachteiligte Menschen bauen kann: Noch diese Woche wird Schmitz eine betreute Wohnung des SKM beziehen, eine Adresse haben, und, da ist er sich sicher, auch bald eine neue Stelle: „Das wird nicht lange dauern“, sagt der 56-Jährige zuversichtlich. Gearbeitet habe er immer gern, früher bei Haribo, als Zeitungszusteller und eben auch als Paketzusteller. Gut vorstellen könne er sich auch eine Arbeit im Kfz-Service.
Feier im Siegburger Servatiushaus soll Geborgenheit vermitteln
Schmitz berichtete über seinen Lebensweg bei einem Pressegespräch des SKM zur anstehenden Weihnachtsfeier am Sonntag, 15. Dezember, im Siegburger Servatiushaus. Der SKM-Vorstandsvorsitzende Markus Kühn rechnet mit 80 bis 100 Gästen, die sich auf ein festliches Essen, Geschenke und Musik freuen können. Kühn spricht von einer „schönen Feier, die ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln soll“.
Der frühere Vorsitzende Clemens Bruch hatte den Fußballweltmeister Overath vor 30 Jahren angesprochen mit der Bitte, in Siegburg eine solche Feier zu unterstützen, die heute bei weitem nicht das einzige unterstützte Projekt ist. Vor allem in der Wohnungshilfe kann sich der SKM auf Overath verlassen. Der schätzt den Gesamtwert der Spenden, die er seitdem unter Freunden und Geschäftsfreunden gesammelt hat, auf rund fünf Millionen Euro. Eigentlich müsse er am Sonntag zu der Begegnung 1. FC-Köln gegen Nürnberg, aber das gehe nun einmal nicht. „Ich muss zur Weihnachtsfeier, ich war noch nie nicht da.“
An die Unterstützer schrieb er: „Für Menschen, die von Armut betroffen sind, veranstalten wir unsere alljährliche Weihnachtsfeier. Viele freuen sich jetzt schon auf die Einladung, freuen sich darauf, beschenkt zu werden und Anerkennung zu erhalten.“ Der Tag sei mit tiefen Gefühlen, Erinnerungen und Ergriffenheit verbunden. „Um ihnen auch in diesem Jahr wieder eine Freude bereiten zu können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Alleine können wir dies nicht schaffen.“
Wolfgang Overath: Für Menschen sorgen, denen nicht so gut geht
Warum er selbst hilft, erläutert er folgendermaßen: „Die, denen es besser geht, haben die Aufgabe, für Menschen zu sorgen, denen es nicht so gut geht. Das ist die einzig richtige Einstellung.“ Er wisse, wie es sei, aus einer großen Familie zu kommen, in der das Geld knapp werden könne. „Das hat mir im Beruf und im Leistungssport sehr geholfen.“ Markus Kühn hebt hervor, mit Wohnungslosen helfe der Fonds Menschen, die sonst nicht allzu leicht Unterstützung bekämen.
Nähere Informationen im Internet. Auch Sachspenden sind willkommen, die nach Abstimmung mit Silke Tesch, 02241/127 28 10, abgeholt werden.