Siegburger MichaelsbergMärchenhafte Spiellandschaft lädt zum Toben ein
Siegburg – So baut man gern: Zum Nulltarif hat die Stadt Siegburg den neuen Spielplatz am Michaelsberg bekommen. Für das Vorhaben, das auch die oberhalb gelegene Bastion umfasst, leisteten Bund und Land im Coronajahr 2020 einen insgesamt 100-prozentigen Zuschuss zu den 1,3 Millionen Euro Planungs- und Baukosten. Am Freitag wurde das Spielgelände nach fünf Monaten Bauzeit eröffnet.
Die ersten Kinder warfen schon vorher begehrliche Blicke auf das weitläufige Areal: „Einer der Höhepunkte der Sanierung des Michaelsbergs“ ist die Umgestaltung wohl nicht nur für Bürgermeister Stefan Rosemann.
Kinder können ihre Motorik trainieren
Entwickelt und geplant vom Ehepaar Clemens und Anja Esser aus Rheinbach, die auch für die Gesamtgestaltung am Berg verantwortlich sind, setzen Hänsel und Gretel – Beitrag zum Humperdinck-Jahr in der Geburtsstadt des Komponisten – und der Gedanke „Natur erleben“ prägende Akzente.
Für die kleinsten Kinder gibt es neben Spiel- und Sandflächen auch ein Hexenhäuschen samt Ofen und Gefängnis, Drehplattformen und Wippgeräte. Als Wald sollen die größeren Kinder die übrige Fläche wahrnehmen: Hier wird schon eher geklettert und gehangelt; das Training der Motorik findet aber noch mit Geländer, Netz und doppeltem Boden statt.
Kletterwald für Ältere
Für die ältesten Nutzerinnen und Nutzer schließlich ist der Kletterwald gedacht, „ein bisschen Ninja Warrior“ nennt das Planer Clemens Esser mit Blick auf die gleichnamige Fernsehshow. Natürlich fehlen auch Schaukeln und Rutschen nicht, außerdem wurden Trampoline installiert.
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Das Spielgelände beschränkt sich nicht wie bisher auf zwei Ebenen: Über dicke Balkenstufen werden Fußpfade den Übergang zur dritten Ebene und zur großen Wiese ermöglichen. Das dürfte besonders spannend werden, wenn das am Hang Gepflanzte einmal die geplante Größe erreicht hat.
Derweil gehen oberhalb des Spielplatzes Sanierung und Umgestaltung weiter. An der ehemaligen Schwedenbastion werde der Grundriss des historischen Gemäuers im Boden nachgezeichnet, erklärte Stephan Marks, der Leiter des städtischen Planungs- und Bauaufsichtsamts. Für Anfang Mai rechnet er mit der Fertigstellung des Bastionsgeländes, das gesamte Michaelsbergskonzept werde Ende kommenden Jahres fertig sein.
„Ein herausragender Spielplatz“, lobte Planer Clemens Esser die Nähe zur Innenstadt, die er von anderen Kommunen nicht kenne. Am geschichtsträchtigen Michaelsberg hat übrigens auch der Spielplatz eine bemerkenswerte Tradition: Schon auf einem Situationsplan von 1914 sei an dieser Stelle ein Spielplatz eingezeichnet, berichtete Esser. Zu einer Zeit, als solche Anlagen noch keinesfalls selbstverständlich waren.