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Auf dem MichaelsbergSo wird die ehemalige Abteikirche in Siegburg aufwendig renoviert

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Die ehemalige Abteikirche auf dem Michaelsberg in Siegburg wird aufwendig renoviert.

  1. Rückblick 2021: Bei diesem Bericht handelt es sich um einen Text aus dem Archiv, der unsere Leserinnen und Leser besonders interessiert hat. Er wurde zum ersten Mal am 28. November 2021 veröffentlicht.

Siegburg – Ein kleiner Schock stellt sich schon ein, wenn man dieser Tage die ehemalige Abteikirche St. Michael auf dem Michaelsberg betritt: Schützende Holzplatten bedecken den Boden, Gerüste und Blechplanken ziehen sich an den Wänden entlang bis hinauf unters Dach, unwirklich wirkt das sonst so einladende Gotteshaus, eiskalt wie ein leeres Hochlager.

Während das Außengerüst am Turm schon fast wieder verschwunden ist, bleibt im Inneren einiges zu tun, vieles in Handarbeit. „Das ist Kerzenruß“, sagt der auf Kirchen spezialisierte Architekt Max Ernst, der die Renovierung leitet: Mit einer Art Schwamm hat er den gräulichen Film auf der Wand, die irgendwann einmal hell gewesen sein muss, regelrecht abradiert. Vier bis fünf Quadratmeter schaffe man mit einem dieser Reinigungsschwämme, dann sei der hinüber.

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Architekt und Kirchenexperte Max Ernst.

Zwölf Mitarbeiter der Firma Berchem sind derzeit in der Kirche beschäftigt. Schon die Vorbereitung der Arbeit war schwierig, wie sich der Geschäftsführer des Katholisch-Sozialen Instituts Roberto Rosso erinnert: „Alles musste herausgetragen werden, dabei konnte man kaum Maschinen einsetzen.“ Das KSI ist Hausherr der ehemaligen Abtei, auch der Kirche.

Farbtöne in der Abteikirche in Siegburg werden angepasst

Etwas mehr als eine Million Euro investiert das Erzbistum in die Arbeiten. Während es außen um die Anpassung der beiden unterschiedlichen Gelbtöne von Abteigebäude und Kirche samt Turm geht, soll das Innere heller und klarer werden, wie Achim Schmitz, Leiter der Bauabteilung des Erzbistums erläutert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend zerstört, bis 1953 aber wieder aufgebaut. Den letzten Anstrich der Benediktiner in der Kirche findet Schmitz „ein bisschen manieristisch“, also gekünstelt: Gleich mehrere Töne, gräulich bis zart rötlich finden sich, unregelmäßig verteilt, im Farbspektrum für Wände oder Arkaden, das wolle man „egalisieren“. Der neue Anstrich mit Mineralfarbe reduziert die Vielfalt auf zwei Töne, Altweiß und Grau-Beige.

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Auch Anno wird von Ruß befreit.

Auch die Heiligenfiguren, darunter die des Abteigründers Anno, werden gereinigt und überarbeitet. Restaurator Roland Gassert hat dazu die kleine Anno-Kapelle mit dem neuen Schrein für die Reliquien des 1075 gestorbenen Erzbischofs bezogen. Eine Herausforderung war und ist es, innen wie außen auch tatsächlich alle Stellen zu erreichen. Vieles habe man erst gesehen, als das Gerüst stand, so Schmitz.

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Eigentlich war geplant, die Arbeiten bis Weihnachten abzuschließen, doch Max Ernst zufolge ist das wahrscheinlich nicht zu schaffen: Probleme mache etwa ein Maßwerkfenster über dem Orgelprospekt, „das war größerer Sanierungsbedarf“, so Ernst. Zudem werden die bleigefassten Fenstergläser auf Dichttigkeit geprüft und, wo nötig, ein neuer Dichtstoff eingearbeitet.

In 20 bis 30 Jahren, so schätzt Max Ernst, wird nach der Renovierung dann wohl eine weitergehende und teurere Sanierung der Kirche fällig.