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Tödliche BadeunfälleDLRG und Wasserwacht beaufsichtigen Schwimmer im Rotter See

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Die Taucher, Rettungsschwimmer und Strömungsretter bereiteten sich auf die Leistungsschau vor.

Troisdorf – Zwei Wochenenden haben sie schon hinter sich, die ehrenamtlichen Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in der neuen Wachstation am Rotter See. Zur offiziellen Wacheröffnung hatte jetzt Sebastian Hartmann, SPD-Bundestagsmitglied und innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion, eingeladen. Seine Vorgängerin im Amt, Ute Vogt, ist die aktuelle Präsidentin der DLRG. Sie hatte sich auf den Weg nach Troisdorf gemacht, um die Fluthelfer, die im vergangenen Juli in den Flutkatastrophen-Gebieten zahlreiche Menschenleben gerettet hatten, teilweise unter Einsatz ihres eigenen, zu ehren.

Brandbrief an Bürgermeister nach tödlichen Badeunfällen am Rotter See

Der freudige Anlass hatte gleichwohl einen dramatischen Hintergrund. Allein im vergangenen Jahr waren innerhalb weniger Tage zwei Menschen bei Badeunfällen im Rotter See ums Leben gekommen. Bruno Schöneberg, der Leiter des Bezirks Rhein-Sieg der DLRG mit elf Ortsgruppen und rund 5000 Mitgliedern, hatte damals einen Brandbrief an den Bürgermeister der Stadt geschrieben. Schon häufig zuvor hatte er angemahnt, eine Wasserrettungsstation am See einzurichten.

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Beeindruckt zeigten sich Bruno Schöneberg, Sebastian Hartmann, Ute Vogt und Stefan Albrecht (v.l.) von der Einsatzbereitschaft der Retter.

Dieses Mal reagierten Verwaltung und Politik schnell, eine Plattform wurde gebaut und ein Container angemietet. Noch fehlen Strom und Wasser, aber die ersten Dienste bei schönem Wetter sind schon gelaufen. „Wir wollen Leben retten und nicht Tote bergen“, hatte Schöneberg seinerzeit gesagt.

Neun von elf Ortsgruppen sind bei der Einteilung der Schichten dabei. „Wir mussten nicht drum kämpfen, dass alle besetzt werden, sondern, dass es gerecht verteilt wird“, schilderte der Bezirksleiter. An Wochenenden, Feiertagen und auch an den Brückentagen sind jetzt immer drei Retter da, an vielen heißen Tagen soll es zusätzliche Dienste geben. Die Arbeit teilen sich DLRG und die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes.

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Die neue Wachstation (war schon an zwei Wochenenden besetzt.

„Dass es erst jetzt zu einer solchen Station kommt, ist schon krass“, stellte Gastgeber Hartmann fest. In einer Talkrunde hatte er mit den Landesvorsitzenden Stefan Albrecht und Schöneberg die Schwimm-Lernkampagnen der DLRG thematisiert. Immer noch könnten viele Menschen nicht schwimmen.

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Eine besondere Schwierigkeit sehen die Retter darin, dass immer mehr Schwimmbäder schließen oder langjährig saniert werden müssten. Als Beispiele nannten sie das Hermann-Weber-Bad in Eitorf oder das Freibad in Troisdorf. Gut weg kam dagegen die Stadt Königswinter, die den Altbau abgerissen und einen neuen realisiert hat.

Albrecht war der Stolz auf die Einsatzbereitschaft seiner Mitglieder anzusehen. „Alles Material, was hier zu sehen ist, haben wir selbst angeschafft“, lobte er. Es gebe aber erstmals Mittel für Wasserrettungszüge im Landeshaushalt. Und bevor Ute Vogt die Urkunden verteilten, bewiesen die gut 60 Einsatzkräfte aus neun Ortsgruppen, was sie drauf haben. Sie zeigten bei unterschiedlichen Rettungsverfahren mit Booten, Tauchern und Strömungsrettern ihr Können.