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Nach BadeunfällenNeue Regeln am Rotter See zeigen Wirkung – Viele Ideen fürs Gebiet

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Eine Plattform für die Ehrenamtlichen von DLRG und DRK-Wasserwacht am Rotter See in Troisdorf. 

Troisdorf – Nicht nur für die Troisdorfer ist der Rotter See ein beliebtes Ausflugsziel, auch von außerhalb strömen an heißen Tagen die Besucher an den Baggersee. Doch das Gewässer hat seine Tücken: Zwei tödliche Badeunfälle binnen weniger Tage schockierten im Juni Bevölkerung, Politik und Verwaltung.

Mit einer Badeaufsicht, mit einem Alkoholverbot und dem Verbot von Glasflaschen am See – auch die immer wieder verantwortlich für Verletzungen – steuerte die Stadtverwaltung gegen. Im Gespräch mit dieser Zeitung zog Bürgermeister Alexander Biber nun eine Bilanz.

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In mehreren Sprachen warnt dieses Schild und nennt die Verbote. 

„Anscheinend funktioniert es“, sagte der Verwaltungschef. „Richtig ernste Situationen“ habe es in der Folge nicht mehr gegeben; weder die Rettungsdienste noch Feuerwehr oder Polizei mussten nach einem Unglück ausrücken. Von einer eigens eingerichteten Plattform hatten die Ehrenamtlichen von DLRG und DRK-Wasserwacht das Gewässer im Auge, vereinbart wurde nach einem Runden Tisch im Juni eine Aufsicht an den heißen Wochenenden von Freitag bis Sonntag. Allerdings gab es von diesen hochsommerlichen Tagen in den vergangenen Monaten nicht allzu viele, wie Biber einräumt.

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Neue Regeln führen zu weniger Müll am Rotter See

Zufrieden waren die Beschäftigten des Bauhofs mit dem Erfolg der Ende Juni kurzfristig erlassenen Allgemeinverfügung. „Spürbar weniger Müll insgesamt“ habe es gegeben, so Biber, und nicht mehr so viele Scherben am Ufer. Auch die Zahl der schmerzhaft scharfen Kronkorken habe abgenommen. „Erfreulicherweise halten sich die Leute daran“, bei regelmäßigen Kontrollen von Ordnungsamt und Polizei – wegen Corona schon vor der Badesaison begonnen – wurden wenige Verstöße festgestellt.

Bußgelder am Rotter See

Die bis zum 30. September 2022 verlängerte Allgemeinverfügung der Stadt Troisdorf nennt auch mögliche Bußgelder.

Wer Glasgefäße mit bis zu einem halben Liter Inhalt bei sich hat, dem drohen 40 Euro – je Flasche – als Zwangsgeld. Bei größeren „Glasbehältnissen“ sind es 60 Euro pro Stück. Der gleiche Betrag kann für den Konsum von Alkohol angedroht oder auch festgesetzt werden, „Gruppentrinkgelage“ kosten als Ordnungswidrigkeit bis zu 1000 Euro Bußgeld pro Person.

Wer Ufer oder Wasser verunreinigt, Gegenstände beschädigt oder Personen zum Beispiel durch Glasbruch in Gefahr bringt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 500 Euro belegt werden.

Kein Bußgeld droht wohl in Zukunft den Anhängern des „Stand-up-Paddling“ (SUP). Die Stehpaddler konnten bei einem Ortstermin die Verwaltung davon überzeugen, dass sie keine verbotenen Wasserfahrzeuge im Sinne der Satzung nutzen. (dk)

55 Mal wurden die Bestimmungen der 2001 erlassenen Nutzungssatzung verletzt, in 14 Fällen lagen Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung vor. Vier Ruhestörungen und fünf Fälle von Alkoholkonsum wurden aktenkundig, außerdem hatten 13 Personen verbotene Glasflaschen dabei.

Man werde die Entwicklung im kommenden Jahr genau beobachten, kündigte Bürgermeister Biber an. Die Aufsichtsplattform und der Container für Material der Lebensretter werden auf jeden Fall stehen bleiben.

Zukünftige Nutzung des Rotter Sees muss diskutiert werden

Unter anderem werde es 2022 darum gehen, die Nutzung rings um den See, aber auch der Wasserfläche, zu ordnen. Bislang ist die Stadt für das Ufer zuständig, die Kölner Bezirksregierung aber für das Wasser. Politiker und Anwohner müssten über die zukünftige Nutzung reden, zwischen wachsender Attraktivität und Ruhebedürfnis der Nachbarn einen Weg finden.

Mit einer Machbarkeitsstudie wurde das Team des Aggua-Freizeitbades beauftragt: Zu prüfen, ob eine Bewirtschaftung des Rotter Sees denkbar und sinnvoll sei. Mehrfach hat inzwischen auch ein interfraktioneller Arbeitskreis über die weitere Entwicklung des Sees beraten.

Viele Ideen rund um den Rotter See

Zukunftsmusik sind derweil andere Ideen rund um den See, der immer wieder auch mit guter Wasserqualität von sich reden macht: So würde DLRG-Chef Bruno Schöneberg dort gerne ein Rettungsboot dauerhaft stationieren, eine Rettungsdrohne für die Suche nach Vermissten aus der Luft hat ein Spicher Unternehmer der Stadt versprochen, wenn seine Entwicklung marktreif ist.

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Auch eine Art Campingplatz in Seenähe sei nach dem Runden Tisch angeregt worden, sagte Biber. „Der hätte dann auch eine gewisse Infrastruktur wie Toiletten oder einen Kiosk.“ Gleiches gilt aber auch für das Projekt der Eishallenbetreiber: Sie würden mit dem Bau einer neuen Halle gerne ihre Eisfläche vergrößern. Von den gut 150 zusätzlichen Parkplätzen könnten auch die Besucher des Rotter Sees profitieren.