Die Meinungen über die geplante Rheinspange gehen auseinander. Während Fraktionen in Troisdorf Verzicht fordern, sieht die FDP Vorteile.
Kritik aus Rhein-SiegGrüne und Linke lehnen Plan für die Rheinspange ab – FDP sieht Vorteile
Kritik an den Planungen für die sogenannte Rheinspange zwischen der linksrheinischen Autobahn 555 und der Flughafenautobahn 59 haben Vertreter der Linken im Kreistag und der Grünen in Troisdorf geübt.
Die FDP-Fraktion im Troisdorfer Stadtrat hingegen begrüßte die Entscheidung für Tunnel und Trassenführung. Die Rheinspange führe zum Verkehrsinfarkt in Troisdorf, erklärte Grünen-Sprecher Thomas Möws.
Ausbau bedeute eine massive Zusatzbelastung
Der sechsspurige Ausbau der A59 (Flughafenautobahn) plus Nutzung des Standstreifens während des Berufsverkehrs bedeute eine massive Zusatzbelastung für die Stadt. „Wer heute die langen Staus im Stadtgebiet sieht, muss sich fragen: Wo sollen die zusätzlichen Autos von der anderen Rheinseite hin?“, argumentiert Möws.
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Parteichef Erkan Zorlu forderte den Bund auf, von der geplanten Querung Abstand zu nehmen und die auf 1,1 Milliarden Euro geschätzten Kosten in den Ausbau von Verkehrsalternativen zu investieren.
Weiterer europäischer Lkw-Verkehr
Man sehe grundsätzlich eine weitere Rheinquerung als verkehrspolitisch sinnvoll an, erklärte die Kreistagsgruppe Die Linke. Ein Tunnel aber sei die „Verkehrung der ursprünglichen Forderungen aus dem Rhein-Sieg-Kreis“. Wichtig sei es, den Rhein als Hürde für die ÖPNV-Infrastruktur zu überwinden.
Dazu hätte, so Michael Otter und Frank Kemper, einen Brücke für alle Verkehrsteilnehmer analog zur Kennedybrücke in Bonn geplant werden müssen, über die neben Auto- auch Schienen- und Fahrradverkehr hätten geführt werden können. So aber werde europäischer Lkw-Verkehr verstärkt durch den Rhein-Sieg-Kreis rollen.
Teil des Verkehrs werde über die neue Autobahn abfließen
Dagegen begrüßte die FDP die Pläne – die Tunnellösung ebenso wie die geplante Anbindung an die A59 in Höhe der Ranzeler Straße in Spich. Die gewählte Variante belaste das Troisdorfer Stadtgebiet nur peripher und verlaufe weit entfernt von jeglicher Wohnbebauung in der Stadt, erklärte der Fraktionsvorsitzende Dietmar Scholtes.
Die A59 werde entlastet, da ein Teil des Verkehrs über die neue Autobahn abfließen werde, entlastet wird nach seiner Einschätzung zudem der innerstädtische Verkehr in Spich. Schließlich eröffne sich so auch die Möglichkeit, die Südumgehung Spich über den Ausbau der Ranzeler Straße und den Heuserweg „neu zu denken“.