Für den Ausbau der S13 von Bonn-Oberkassel nach Köln muss die neue Linie die Gleise der anderen S-Bahn-Linien queren. Damit sich auf der Strecke das Angebot nicht verschlechtert, soll eine neue Brücke gebaut werden.
Angebot auf Siegtalstrecke bleibtFür S13 soll bei Troisdorf neue Brücke gebaut werden
Der Start der S-Bahnlinie 13 nach Bonn-Beuel, der für 2028 geplant ist, wird das Angebot im Siegtal nicht beeinflussen. „Wir gehen derzeit davon aus, dass es keine Auswirkungen auf die Siegtalstrecke geben wird“, sagt Benjamin Jeschor, Sprecher des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland, auf Anfrage. Allerdings werde die S13 dann noch einige Jahre brauchen, bis sie in den vorgesehenen Frequenzen und bis zur geplanten Endhaltestelle Köln fahren könne.
Anlass seiner Stellungnahme ist eine Erklärung der SPD-Kreistagsfraktion. Die beruft sich auf ein Schreiben der Deutschen Bahn und befürchtet tatsächlich weniger S-Bahnen der Linien 12 und 19 ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2028. „Mit Inbetriebnahme der S13 droht eine Angebotsverschlechterung auf der Siegstrecke“, heißt es im Schreiben der Genossen aus dem Kreistag.
Missverständlicher Brief der Deutschen Bahn an die SPD
Dabei ist das Schreiben der Bahn an die SPD, das der Redaktion vorliegt, in Bezug auf mögliche Einschränkungen tatsächlich missverständlich. „Ein Einfädeln der S13 in Troisdorf alle 20 Minuten – wie ursprünglich geplant – ist mit dem aktuellen Betriebsprogramm nicht vereinbar“, heißt es dort. „Um die S13 durchzubinden, müsste also die Rückkehr zum ursprünglichen Betriebskonzept stattfinden. So würde nach Inbetriebnahme der S13 wieder nur eine Linie (S12) im 20-Minuten-Takt auf der Siegstrecke fahren.“
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Den Hinweis, dass diese Szenarien nicht eintreten werden, liefert der NVR als Auftraggeber der Deutschen Bahn auf Nachfrage der Redaktion jetzt nach. Auf der Fahrt von Köln nach Bonn-Beuel und weiter nach Oberkassel müsse die S13 von der Siegtalstrecke auch auf die neuen S-Bahn-Gleise wechseln und dabei die jeweiligen Gegengleise kreuzen.
Deutsche Bahn: Nördlich von Troisdorf wird für S13 Brücke geplant
Bei Planungsbeginn 1998 hätten die Experten darin kein Problem gesehen. Inzwischen aber sei die Frequenz auf der Siegtalstrecke derart gestiegen, dass eine höhengleiche Kreuzung zu Staus führen würde. Um das Problem zu lösen, werde seit 2021 nördlich von Troisdorf von der DB Netz eine Brücke geplant, erklärt Jeschor. Die werde aber später fertig als die neuen S-Bahngleise Richtung Oberkassel. Als Konsequenz sei vorgesehen, die S13 zunächst zwischen Beuel und Troisdorf, später zwischen Oberkassel und Troisdorf pendeln zu lassen. Mit der neuen Brücke werde die Verbindung Oberkassel-Köln wie ursprünglich geplant im 20-Minuten-Takt bedient.
Die SPD-Fraktion im Kreistag spricht in ihrer Erklärung von einem „fahrlässigen Planungsfehler der Bahn“. Mindestens der Status quo müsse bei der Inbetriebnahme der S13 sichergestellt werden. „Dass die Bahn erst 2021 den Auftrag des Bundesverkehrsministeriums zur Vorplanung für das Überwerfungsbauwerk nördlich von Troisdorf erhalten hat, zeigt aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion wieder einmal das Versagen des CSU-geführten Verkehrsministeriums in den letzten Jahren“, schießen die Rhein-Sieg-Genossen Richtung Berlin. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler, bewertet den „Zehn-Minuten-Takt für die obere Sieg als wichtigen Standortfaktor unabdingbar“. Derzeit fahren die Bahnen bis Hennef im Zehn-Minuten-Takt.