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„Fälle häufen sich extrem“Neun Katzenbabys vor dem Tierheim Troisdorf ausgesetzt

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Neun Katzenbabys wurden vor dem Tierheim ausgesetzt.

Troisdorf – In gleich neun Kulleraugen-Paare wenige Wochen alter Katzenbabys blickten die Mitarbeiter des Tierheims Troisdorf am Mittwochmorgen – Unbekannte hatten zwei Boxen mit den Tieren vor der Einrichtung ausgesetzt.Die Kleinen sind wohlauf. Doch Kerstin Weiser, Vorsitzende des Trägervereins des Tierheims, ist immer noch fassungslos: „Wir fragen uns jedes Mal, warum das sein muss“, sagt sie. Gegen 6.45 Uhr hätten die Mitarbeiter am Katzenhaus die kleine Stoffbox entdeckt. Darin: Acht Kitten, maximal sieben Wochen alt.

Tierheim Troisdorf: Katzen werden durchgecheckt und geimpft

„Viel zu jung eigentlich, um von der Mutter getrennt zu werden.“ Lange könne die Transportbox aber noch nicht vor dem Tierheim gestanden haben. „In der Nacht hat es ja ziemlich kräftig geregnet und die Box war noch trocken“, so Weiser.

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Mitarbeiter hatten die kleine Stoffbox am Katzenhaus entdeckt.

Alle Tiere seien augenscheinlich gesund und putzmunter. „Sie sind ziemlich zierlich, aber fit – und haben sich über das Futter hergemacht.“ Die Zeit werde zeigen, ob sie frei von Parasiten sind. „Die Katzen dürfen jetzt erst mal ankommen, werden in den nächsten Wochen geimpft und durchgecheckt“, erklärt die Expertin.

Als wäre dieser erste Fund nicht schon aufwühlend genug, fand eine Mitarbeiterin wenig später noch einen zweiten Pappkarton mit einem Kätzchen, der an einem Seiteneingang stand. „Eine Kollegin hat die Box dann in einen geschützten Raum gebracht, denn da kann erst mal alles drin sein: ein Vogel, ein Kleintier oder auch gar nichts.“

Erst vor drei Wochen wurden Tiere vor dem Troisdorfer Tierheim ausgesetzt

Der Mitarbeiterin blickte jedoch eine kleine, graue Katze aus dem Karton entgegen, in den jemand Luftlöcher gestochen hatte. Zwei leere Futterschälchen standen ebenfalls darin. Dass die beiden Funde zusammenhängen, glaubt Weiser nicht: „Die zweite Katze ist etwa drei Wochen älter.“ Auch sie werde zunächst gepflegt, bevor sie an ein neues Zuhause vermittelt werde. „Es gibt Leute, die würden den ganzen Wurf sofort aufnehmen. Aber Tiere sind kein Wanderpokal, wir müssen sicherstellen, dass sie gesund in ein vorbereitetes Zuhause abgegeben werden.“

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Erst vor drei Wochen seien Tiere vor dem Tierheim ausgesetzt worden. Weiser: „Es häuft sich extrem in den letzten Wochen.“ Als Grund dafür sieht sie die Corona-Pandemie und die vielen unüberlegt angeschafften Haustiere: „Das sind häufig Internetkäufe, bei denen keine Beratung erfolgte. Darum sind die Tiere auch nicht kastriert und die Besitzer mit den Würfen überfordert.“ Grundsätzlich nehme das Heim die Tiere gerne auf. „Aber es hilft uns extrem, wenn wir vorher informiert werden.“