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Stop-Motion-WorkshopAuf Burg Wissem lassen Kinder Trickfilme entstehen

Lesezeit 3 Minuten

Richtig Wickeln – wie’s geht, zeigte Lukas von Berg den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Workshop. Aus Draht und Knetgummi entstehen Figuren, aus Papier und vielen anderen Materialien die Kulissen.

Troisdorf – In den Nachrichten werde oft über Corona berichtet, hat Leonie festgestellt. Aber: „Ich verstehe das oft nicht.“ Und deshalb, so die Schülerin aus Lohmar, „erkläre ich das jetzt für Kinder“: Mit einem eigenen Trickfilm, der in diesen Tagen auf der Burg Wissem entsteht.

Ein Klassiker ist das Wochenangebot in der Burg, doch hat Corona auch hier Spuren hinterlassen. Mit Masken nur ist Gruppenarbeit erlaubt, die langjährige Stop-Motion-Referentin Katharina Klemm aus Kolumbien musste ihre jährliche Heimatreise absagen. Ein mehr als kompetenter Ersatz war aber schnell gefunden: Lukas von Berg aus Seelscheid steht kurz vor seinem Diplom an der Film-Akademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, mehrfach ist er schon ausgezeichnet worden. Für ihn ist es der erste Workshop. „Ein bisschen anders“ habe er sich die Leitung vorgestellt. Doch wurde er positiv überrascht: „Die setzen in Eigeninitiative ganz viel um.“

Flammen aus Pfeifenputzern lassen Lias (links) und Abdallah in ihrer Kulisse lodern.

Martin zum Beispiel, der einen Lege-Trickfilm plant. In seinem Film hebt eine Rakete ab, dann ist sie unter den Wolken und über den Wolken zu sehen, bevor sie ins Meer stürzt und nach einer Explosion versinkt.

Viele Einzelaufnahmen

Sorgsam schneidet der Elfjährige dafür die Film-Elemente aus farbigem Papier. Immer wieder wird er sie für den Film minimal verschieben; aus den vielen Einzelaufnahmen entsteht eine Bewegung. An einem anderen Tisch werden Figuren aus Draht gebogen. „Wenn ihr den Draht noch einmal herumwickelt, wird es stabiler“, rät Lukas von Berg.

Raketenstart aus Papier: Martin plant einen so genannten Legetrickfilm, bei dem die Elemente zweidimensional verschoben werden.

Ein angewinkeltes Bein bleibt dann auch lang genug in dieser Position. Und wenn die Figuren mit Knetmasse „angezogen“ werden, darf das nicht zu sorgsam modelliert werden: „Damit man es schnell wieder zurückknetet“ für die nächsten Aufnahmen.

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Basteln und Experimentieren in den Ferien

Mit dem viertägigen Workshop, der Dank einer Förderung im Landesprogramm Kulturrucksack für Teilnehmer kostenlos ist, endet im Museum Burg Wissem eine lange Corona- Pause für Kurse und Gruppen. Weit mehr Anfragen als freie Plätze gab es für den Workshop.

Am Sonntag, 12. Juli, 15 Uhr (je nach Gruppengröße auch 16 Uhr), wird es eine erste Führung durch die Sonderausstellung im Bilderbuchmuseum geben. Jeden Mittwoch in den Ferien treffen sich von 14.30 bis 16.30 Uhr Kinder und Museumspädagoginnen zum Basteln oder Experimentieren: ohne Anmeldung und kostenlos; bei gutem Wetter im Freien, bei schlechtem in der Remise der Burg. (dk)

Sorgen um den Zustand der Welt macht sich Elisabeta, die einen Film über Umwelt und die Verschmutzung der Meere vorbereitet. „Es ist schwerer als ich dachte“, räumte die 14-Jährige am ersten Workshoptag ein. Aber „es ist interessant, eine neue Erfahrung zu machen“.